Fahrbericht Fisker Karma - der lautlose Luxusliner

Düsseldorf · Der Fisker ist der erste elektrische Wagen in der luxuriösen Gran-Turismo-Klasse - ein PS-starker Angriff auf den Porsche Panamera.

2012: Der neue Fisker Karma im Test
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Der Däne Henrik Fisker wagt den Weg zur Energiewende im automobilien Luxussegment. Plug-in-Hybrid-Limousine nennt der Automobildesigner die Klasse, in der sein Fahrzeug angesiedelt sein soll: Der Fisker Karma. Dabei ist der Viertürer kein Hybrid-Fahrzeug wie der Toyota Prius oder die verschiedenen Elektro-Modelle aus dem Hause General Motors.

Elektroauto oder Benziner? Der Karma ist im Grunde beides. Zwei starke Lithium-Ionen-Akkus speisen den Elektroantrieb des Luxussportlers und verleihen ihm in diesem Modus satte 408 PS. Damit hängt man beim Start von der Ampel diverse Modelle von Herstellern aus Stuttgart oder München locker ab. Die Kraft ist, anders als bei Benzinern, unmittelbar da. Ein Kick für Fahrer, die den Sprint lieben.

Von der Batterie- in den Benzin-Modus

Allerdings ist dieser Elektromodus dem Fahrer nur für kurze Strecken gegönnt. Nach spätestens 70 Kilometern ist die Batterie leer. Dann schaltet der Fisker Karma in den Benzin-Modus um. Ein Aggregat mit zwei Litern Hubraum und 212 PS dient als Reichweitenverlängerer. Mit Benzin-Antrieb ist der Fisker jedoch kein echter Supersportler mehr, denn trotz seiner Karosserie, die in weiten Teilen aus Aluminium besteht, bringt er ein vergleichsweise großes Gewicht von 2,2 Tonnen auf die Waage, schuld sind die schweren Batterien.

Macht aber nichts, denn der kurze Sparspaß im Elektrobetrieb, Fisker nennt das "Stealth-Modus" entschädigt für vieles. Und mit etlichen Details hat der Däne Fisker ein wirklich außergewöhnliches Auto geschaffen. Der Vorteil des Elektrikers, dass er lautlos über die Straßen gleitet, ist auch sein Nachteil. Denn Fußgänger verlassen sich beim Überqueren der Straße nicht immer nur auf die Augen, sondern auch aufs Gehör. Um Gefahren dadurch zu vermeiden, hat der Fisker zwei kleine Lautsprecher an Front und Heck, die das leise Säuseln eines Achtzylinders simulieren sollen.

Im Innern freilich bleibt der Wagen bei jeder Geschwindigkeit nahezu lautlos. Eine weitere Kuriosität: Um elektrisch länger durchzuhalten, hat der Fisker Karma auf dem Dach Solarzellen. Sie speisen die Batterie mit Strom, sofern die Sonne scheint. Allerdings ist dieses Detail eher ein Gag als eine Reichweitenverlängerung. Denn selbst in sonnigen Gegenden soll sich laut Hersteller die Reichweite durch die Solaranlage für ein ganzes Jahr nur um rund 300 Kilometern erweitern. Ansonsten wird der Wagen an der Steckdose in der heimischen Garage aufgeladen - nicht wie bei anderen Hybridfahrzeugen durch das Benzinaggregat.

Design erinnert an BMW Z8

Der größte Trumpf des Karma ist aber sein Design. Wer sich beim Anblick des Wagens an den BMW Z8 erinnert fühlt, liegt genau richtig. Der im Jahr 2000 vorgestellte und nur knapp 6000 Mal gebaute Roadster stammt auch aus der Feder des Karma-Designer Henrik Fisker. Selbst auf der Düsseldorfer Königsallee, wo Luxuswagen durchaus keine Raritäten sind, fällt man mit dem Fisker Karma auf.

Die riesigen 22-Zoll-Aluminium-Felgen lassen den Elektro-Renner wie einen Rennwagen aussehen. Die geschwungene Linie ist zeitlos und elegant. Und insgesamt wirkt der Karma im Straßenverkehr neben anderen, normalen Autos, extrem breit und bullig. Beim Test konnte der Verbrauch leider nicht ermittelt werden, da sowohl elektrisch als auch mit Benzinmotor gefahren wurde. Laut Hersteller soll sich der Karma mit 2,2 Litern begnügen. Mit dem Karma will Fisker im Revier des Porsche Panamera wildern. Den gibt es ab knapp 80.000 Euro. Der Karma ist zu Preisen ab 108.900 Euro zu haben.

(anch)
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