Fahrbericht im Nissan Qashqai 1.6dCi Der Qashqai auf Spar-Tour

Düsseldorf · Nissan hat die Motorenpalette für den Qashqai erweitert: Der 1,6-Liter-Diesel wird serienmäßig mit Start/Stopp-Automatik geliefert, was Verbrauch und CO2-Ausstoß deutlich senkt.

Der überarbeitete Nissan Qashqai und Qashqai+2
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Wenn Autos in die Jahre kommen, wovor auch Erfolgsmodelle nicht gefeit sind, gönnen ihnen die Hersteller zuverlässig eine Verjüngungskur. Probates Mittel zur Wahrung der Konkurrenzfähigkeit ist die optische Auffrischung, wegen Ähnlichkeiten zum wahren Leben gerne auch Facelift genannt. Da werden dann die Scheinwerfer neu geschnitten, auf dass sie wahlweise freundlicher oder frecher in die Gegend schauen. Da wird hier etwas an der Karosserie gestrafft und da etwas aufgepolstert, um den eleganten Auftritt zu verstärken oder die sportlichen Ambitionen zu unterstreichen.

Alternativ oder zusätzlich wird bei solcher Gelegenheit in technische Neuerungen investiert - womit wir beim Qashqai angekommen sind, jenem nach wie vor trendigen Crossover-Modell, von dem Nissan seit der Markteinführung im März 2007 europaweit mehr als eine Million Exemplare verkauft hat. Blechkleid und Innenraum wurden bereits vor zwei Jahren aufgehübscht, wobei nicht jede Neuerung im Cockpit auf allgemeine Begeisterung gestoßen ist. Doch dazu später.

Verbrauch gesenkt

So gilt es vor allem, von einem neuen 1,6-Liter-Dieselmotor zu berichten, der in zweierlei Hinsicht von wachsendem Öko-Bewusstsein bei Nissan kündet: Er verdrängt den kräftigeren 2-Liter-Selbstzünder zumindest aus den Schalt-Versionen des Qashqai, was neumodern mit Downsizing beschrieben wird. Und er ist - endlich - serienmäßig mit einer Start/Stopp-Automatik ausgestattet, was Verbrauch und CO2-Ausstoß deutlich senkt.

4,5 Liter auf 100 Kilometer werden als Normverbrauch für die frontgetriebene Variante mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe aufgerufen - 7,2 Liter wies der Bordcomputer des Testwagens bei Übergabe aus. Der hatte allerdings den optionalen Allradantrieb an Bord, was mehr Gewicht bedeutet und höheren Verbrauch. 5,1 Liter sollen es nach Papierform sein.

So ist der Spar-Ehrgeiz des Fahrers geweckt, zunächst jedoch erwartungsgemäß von wenig Erfolg gekrönt: Diverse Kurzstrecken ohne größere Ampelunterbrechung treiben die Verbrauchsanzeige erst einmal in die Höhe. Doch es geht auch andersherum, und das sogar ohne nennenswerte Einbußen an Fahrspaß, wie längere Ausflugstouren zeigten. Mit überwiegend sanfter Behandlung des Gaspedals, frühem Hochschalten (wie es der Bordcomputer empfiehlt) und strikter Beachtung der in Holland geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen gelang es schließlich, mit 6,1 Litern über die Runden zu kommen. Immerhin und schon ganz beachtlich für Alltag statt Prüfstand - zumal der Qashqai mit rund 1,6 Tonnen nicht gerade ein Leichtgewicht ist.

Als weitere Neuerung hat Nissan seinem Zugpferd den "Around View Monitor" spendiert: Vier rund um das Auto installierte Micro-Kameras schicken eine 360-Grad-Gesamtansicht des Fahrzeugs auf den Fünf-Zoll-Monitor in der Mittelkonsole. Die Großaufnahmen sollen zusätzlich zur Rückfahrkamera Einpark- und Rangiermanöver erleichtern. Doch auf dem vergleichsweise kleinen Touchscreen fällt die Darstellung recht mickrig aus. Da wünscht man sich dann - siehe oben - den größeren Bildschirm aus der ersten Generation des Qashqai zurück.

(RP/sgo/csi)
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