Fahrbericht Jaguar XKR 5,0 V8 Cabrio Britisches Edel-Cabrio mit 510 PS

Düsseldorf · Sinnbild für Luxus ist die neue Reihe der XK-Jaguars, aus der die 510 PS starke Kompressorversion zur Probe bereitstand.

Der Jaguar XKR-S
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Der Jaguar XKR-S

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Ein Auto, das Frauen "überfordert", unken manche Männer reflexhaft, wenn sie eine Frau mit diesem schicken Jaguar-Cabrio erblicken. Einige wenige schenken es sogar ihren Frauen. Die einen sind nur neidisch, die anderen Millionäre - und großzügig.

Glücklich, wer das nach der Modellüberarbeitung 2012 noch schöner gewordene Top-Cabrio der XK-Reihe einmal zur Probefahrt ausführen darf. Ein Ausflug ins automobile Schlaraffenland. Von der äußeren Anmutung her gefällt das Britisch-Beständige, um nicht zu sagen: Altmodische. Jaguar ist eine Marke, die sich nicht verwässern lässt, die für Gediegenheit und Luxus steht. Was die inneren Werte betrifft, die Modernität und die Power, kann es dieses Hochgeschwindigkeitsfahrzeug mit den Asphalt-Helden von Porsche und Maserati aufnehmen.

Selbst eine Frau weiß, was 510 PS bedeuten, wenn sie es auch zunächst gar nicht bemerkt hat. Schließlich ist die Zahl nirgendwo eingraviert, und Frauen gucken zuerst, ob ihnen die Farbe des Autos gefällt und wo sie ihre Handtasche unterbringen können.

Die Kontaktaufnahme mit dem eleganten, formschönen Fahrzeug beginnt über den schlüssellosen Türöffner. Der Einstieg ist komfortabel. Im weiteren Verlauf agiert man schlüssellos.

Zauberei in Edel

Wie geht die Kiste also an? Ein Rotlicht blinkt: Hier kannst du zünden. Dabei fährt zeitgleich der Drehknopf - die Schaltzentrale für die Getriebeautomatik - aus seiner holzumrandeten Aluminiumvertiefung: Zauberei in edel.

Die Sechsgang-Automatik arbeitet ohne hörbare Seufzer, genau im rechten Moment bekommt der Motor mit Direkteinspritzung und Kompressoraufladung seine angemessene Getriebeübersetzung. Die Schaltwippen am Lenkrad scheinen überflüssig, es sei denn, man muss mal eben ein kleines Rennen auf der Autobahn gewinnen. Dann zeigt der Jaguar seine Zähne. Bei 200 km/h kann er noch locker einen Satz machen und spielend die (meisten) Verfolger abhängen. Dabei faucht er nicht, sondern brummt im tiefen Bass.

Von Null auf 100 in weniger als fünf Sekunden, in der Spitze von 250 km/h ist er völlig unterfordert. Man spürt, er könnte noch viel mehr, aber er darf nicht. Gut, dass die Bremsen so stark sind und zur Serienausstattung gehören wie die 19-Zoll-Räder und das adaptive Fahrwerk.

Wer sich die Rennen mit dem Sportwagen auf Dauer nicht leisten mag, sollte ein bisschen cruisen, die Sonne hineinbitten und die frische Luft. Das Windschott schützt vor allzu Stürmischem. In der Stadt - da verbraucht der Vielfraß über 20 Liter Super - stellt sich der Jaguar wendig an. Über Kopfsteinpflaster und Bahnschienen gleitet man sanft dank der adaptiven Dämpfer. Beim Einparkmanöver tut die Rückfahrkamera gute Dienste.

Ach, zu beklagen gibt es naturgemäß fast nichts außer das blöde Infotainment-System, das umständlich funktioniert. Kein Wunder, dass, wie Jaguar meldet, gerade (reiche) Frauen dieses Auto lieben.

(sgo)
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