Diesel für höchste Ansprüche BMW 635d

BMW 635d / Baujahr 2008

Das überarbeitete 6er Cabrio von BMW
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Das überarbeitete 6er Cabrio von BMW

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Foto: Hersteller

BMW 635d / Baujahr 2008

Hoch drehende Benziner sind das Markenzeichen -­ für den 635d haben die Bayern einen Diesel gebaut, der Sportler, Techniker und Cruiser zugleich überzeugt.

Fahrleistung

Wer Fahrwerks- und Motorabstimmung per Knopfdruck "entsportlicht”, findet sich in einem ungewöhnlich komfortablen Cruiser wieder. Die sechs Selbstzünder stehen ihren Otto-Kollegen in Sachen Fahrkultur in nichts nach, auch die Sechsgang-Automatik arbeitet vollkommen ruckfrei. Helferlein wie der Spurhalte-Assistent oder die dynamische Tempokontrolle, die per Radar den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen überwacht, machen das sanfte Gleiten im 635d zum Wellness-Trip.

Komfort

Komfort-Fans werden nicht einmal etwas an dem Stoffverdeck auszusetzen haben, mit dem BMW sich der Unsitte, Cabrios mit stählernen Faltdächern zu verunstalten, widersetzt. Es schützt so zuverlässig vor Kälte, Regen und Fahrgeräuschen, dass man im Vergleich zu einer Blechmütze kaum einen Unterschied merkt. Selbst beim Tempo weit jenseits der 200 km/h können die Fahrgäste sich noch unterhalten, ohne die Stimme anheben zu müssen.
Nur zwei Einschränkungen in Sachen Komfort fallen auf: Eben diesem Stoffverdeck ist die vor allem nach hinten sehr beschränkte Sicht geschuldet, die allerdings durch einen zuverlässig arbeitenden Parkassistenten ausgeglichen wird. Nicht auszugleichen ist indes der umständliche Einstieg: Die weit nach vorne gezogenen Wangen der Sitze geben zwar in den Kurven viel Seitenhalt, machen aber das Platznehmen im 635d zur Turnübung.
Aber manche turnen ja ganz gerne. Zum Beispiel mit den Schaltwippen am Lenkrad, mit denen sich die Automatik so schön überrumpeln lässt. "Bayer and fire” könnte man diese Turnübung nennen.

Wirtschaftlichkeit

Die beeindruckendste Zahl dieses Luxus-Cabrios ist eine 10,3. Unbeweglich, geradezu triumphierend steht sie am unteren Rand der tief ins Cockpit ragenden Verbrauchsanzeige. Und sie bewegt sich nicht. Im Gegensatz zu allem anderen, was da gerade so auf der Instrumententafel tanzt: Die Drehzahlmesser-Nadel springt wie ein Jojo immer wieder dem roten Bereich entgegen. Die Tachonadel hängt ­ sobald es die Polizei erlaubt -­ schneller als alle anderen im Gebiet jenseits der 200. Was die Warnleuchten des Schleuder-Stoppers DSC und des ABS-Bremssystems derweil so alles anzeigen, sei an dieser Stelle verschwiegen. Will sagen: Vielleicht kann man mit dem 635d auch 10,5 Liter Sprit auf 100 Kilometern verbrauchen. Mehr aber nicht. Jedenfalls nicht im mitteleuropäischen Zivilisationskontext. Für ein Auto mit sechs Zylindern und 286 PS ist das sensationell wenig. Wer in dieser Preisklasse beherzt aufs Gaspedal drückt, muss eigentlich mit 18 Litern rechnen.

Bewertung

Charme: +++
Spaßfaktor: +++++
Wohlgefühl: ++++
Stärken: Verarbeitung, Verbrauch, Leistung, Sicherheit
Schwächen: Rundumsicht, Einstieg

Datenblatt

Hubraum2993 ccm
Leistung210 / 286
max. Geschwindigkeit254 km/h
Beschleunigung6,6 sek.
Länge/Breite/Höhe4820 / 1850 / 1370 mm
Kofferraum350 l
Testverbrauch9,8 l D
CO2-Ausstoß190
Preis82.800

(rp)
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