Sharan, Meriva oder Mini? Die neuesten Familienkutschen

Genf (RPO). Elektroautos hin, rassige Sportflitzer her: Womit die Hersteller im Massenmarkt Geld verdienen, sind familienfreundliche Kombis oder Vans. Spätestens wenn der erste Kinderwagen verstaut werden muss, hat der Kleinwagen ausgedient. Wir zeigen die neuen Familienkutschen des Genfer Salon.

In der ersten Reihe steht der VW Sharan, der nach 15 Jahren in seine zweite Generation geht. Auf 4,85 Meter gewachsen und nun mit Schiebetüren bestückt, glänzt er mit einem neuen Sitzsystem und ist als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer lieferbar. Der Halter kann nun den ganzen Fond zum Laderaum umbauen, ohne einen Sessel herausnehmen zu müssen. Dann wächst das Ladevolumen auf bis zu 2297 Liter.

Dazu gibt es eine Reihe neuer Assistenzsysteme sowie sparsamere Motoren mit 103 kW/140 PS bis 147 kW/200 PS, die meist auch mit einer Start-Stopp-Automatik kombiniert werden. So sinkt der Spritverbrauch im besten Fall auf 5,5 Liter (CO2-Ausstoß: 146 g/km). Dies macht den Sharan laut Entwicklungschef Ulrich Hackenberg zum "saubersten Van seines Segments". "Das Auto ist größer, sparsamer, sicherer und moderner geworden, aber nicht teurer", ergänzt VW-Sprecher Jochen Grüten. "Im Gegenteil: Mit einem Grundpreis von 28 750 Euro kostet er weniger als der Vorgänger."

Während Hackenberg besonders stolz auf das Sitzsystem des Sharan ist, haben die Entwickler des Opel Meriva ihr Augenmerk vor allem auf die Türkonstruktion gelegt. Wie sonst nur bei Rolls-Royce und ein paar Exoten, bekommt der vergrößerte Meriva nun Portaltüren, die einen bequemeren Zustieg zum Fond ermöglichen sollen. Außerdem montiert der Hersteller zu Preisen ab 15 900 Euro zunächst drei Benziner und einen Diesel, die ein Spektrum von 74 kW/100 PS bis 103 kW/140 PS abdecken und im Vergleich zum Vorgänger sparsamer sind. So kommt das günstigste Modell mit 6,1 Litern aus (143 g/km).

Die dritte Van-Neuheit kommt aus Japan: Dort läuft im Sommer die nächste Generation des Mazda5 vom Band, mit der das Unternehmen seine neue Designsprache einführen will. Deshalb sind es diesmal nicht die Schiebetüren oder die variable Sitzlandschaft, die von den Ingenieuren in den Vordergrund gerückt werden. Mazda spricht vor allem über die fließenden Formen und den schmucken Schwung der Sicken, die sich über die Flanke ziehen.

Ganz ohne Neuheiten lassen die Techniker den Van aber doch nicht auf den Markt. Mazda-Sprecher Jochen Münzinger verweist auf den neuen 2,0-Liter-Benzin-Direkteinspritzer und die Start-Stopp-Automatik: "Damit ist der Wagen sparsamer denn je. Weil auch die Aerodynamik der Karosserie optimiert wurde, konnten die CO2- Emissionen gegenüber dem bisherigen 2,0-Liter-Benzinmotor um rund 15 Prozent verringert werden."

Wer zwar viel Platz braucht, aber auf Bodennähe reisen möchte, wählt statt des Vans den Kombi und kann sich ebenfalls auf ein paar Neuheiten freuen. So zeigt Ford auf der Messe den neuen Focus nun erstmals auch als Turnier. Zwar kommt das Auto erst Anfang 2011 zu den Händlern. Doch soll sich das Warten lohnen, verspricht Ford-Sprecher Ralph Caba: "Wir machen mit dem neuen Turnier dort weiter, wo der alte aufgehört hat. Platz gibt es deshalb in Hülle und Fülle" - wieviel genau, will er allerdings noch nicht sagen.

Ebenfalls auf den Reiz des Raumes gesetzt wird beim Mini. Zwar feiert die britische BMW-Marke den neuen Countryman zuerst als Crossover-Modell für den "Dschungel der Großstadt". Doch mit vier Türen und einer Länge von mehr als vier Metern ist der größte Mini auch der praktischste. "Aus Umfragen wissen wir, dass viele für den Mini schwärmen, sich den Wagen aber wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse nicht leisten können", sagt Designer Marcus Syring. "Damit machen wir mit dem Countryman endgültig Schluss."

(tmn/kpl)
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