Die interessantesten Neuvorstellungen

Dienstwagenfahrer dürfen sich auf ein spannendes Jahr freuen. Gleich drei wichtige Neuheiten werben in der Mittelklasse um ihre Gunst. Aber auch in zahlreichen anderen Segmenten haben die Hersteller interessante Modelle angekündigt.

Die letzten Automessen sind gelaufen, die letzten Neuheiten des Jahres rollen zu den Händlern. Zeit, in die Zukunft zu blicken. Denn auch im kommenden Jahr steht das Premieren-Karussell nicht still. Vor allem in der Mittel- und der Kleinstwagenklasse sind harte Duelle zu erwarten.

Nachdem Smart zuletzt mit zahlreichen Messe-Studien einen Vorgeschmack auf seine neuen Modelle gegeben hat, erscheint im Frühjahr endlich der neue Fortwo. Der Kleinstwagen bleibt sich treu, entwickelt seinen Design-Stil vorsichtig weiter, hält an den Dreizylindermotoren fest und bleibt auch künftig deutlich unter der Drei-Meter-Marke. Allerdings wächst der Fortwo in der Breite leicht, was für mehr Platz bei den beiden Insassen sorgen dürfte. Noch mehr Raum verspricht der nach längerer Pause wieder aufgelegte Fünftürer, der nun nicht mehr zusammen mit Mitsubishi, sondern mit dem Renault Twingo entwickelt wurde.

Auch der Franzose steigt Anfang des Jahres wieder in den Kampf um die Gunst von Großstadtbewohnern ein – erstmals als Fünftürer. Konkurrenz kommt nicht zuletzt von der neuen Generation des Kleinstwagen-Trios Toyota Aygo, Citroen C1 und Peugeot 107 (künftig als 108).

Eine Klasse höher, bei den klassischen Kleinwagen, herrscht im direkten Vergleich Neuheiten-Ebbe. Das dürfte den gelifteten VW Polo freuen, der anders als das Konzern-Derivat Seat Ibiza bislang auf eine große Modellpflege verzichten musste. Entsprechend umfangreich holt VW nach: Das Cockpit aus dem Golf soll für einen höheren Qualitätseindruck sorgen, die Dreizylinder aus dem Kleinstwagen Up beim Senken des Verbrauchs helfen. Äußerlich sind hingegen nur wenige Änderungen zu erwarten.

Auch die Kompaktklasse fährt nach der Neuheitenflut der vergangenen Jahre 2014 eher im Toten Winkel. Prominentester Neueinstieg ist der VW Golf Sportsvan, der den Golf Plus ablöst. Weil der Hochdach-Kompakte den Wolfsburgern offenbar zu bieder war, streckt sich der Nachfolger optisch in die Länge und wirkt dadurch sportlicher. Das gute Platzangebot und die hohe Sitzposition sollen aber erhalten bleiben. Zweite wichtige Neuheit ist der Honda Civic Tourer, der mit einem großzügigen Gepäckraum, gefälligerem Design und guter Sicht nach hinten auch die Kunden überzeugen will, denen der bereits erhältliche Fünftürer nicht zusagt.

Ein besonders harter Wettkampf wird sich in der Mittelklasse entfesseln. Dort geht im späten Herbst der VW Passat mit Technik aus dem Golf VII in die mittlerweile achte Generation, mit dem Ziel, seinen Spitzenplatz in der Bestsellerliste zu verteidigen – zeitgleich als Limousine und Kombi.

Verhindern will das vor allem der neue Ford Mondeo, der nach langer Verzögerung endlich auch in Europa auf den Markt kommen soll. Neu ist neben dem fast schon aggressiven Design die erstmals aufgelegte Top-Variante Vignale, die kurz nach Marktstart nachgereicht wird und mit Edel-Ausstattung und speziellem Service-Paket inklusiver regelmäßiger Gratis-Wäsche wirbt. So wollen die Kölner in der gehobenen Dienstwagenliga auch der Mercedes C-Klasse einige Kunden abjagen.

Limousine und Kombi mit Stern kommen im Frühjahr ebenfalls in Neuauflage mit eleganterem Design und aufgewertetem Innenraum. Optisches und technisches Vorbild ist dabei die gerade neu aufgelegte S-Klasse, die auch einige Assistenzsysteme beisteuert. Nicht zuletzt soll so auch der Audi A4 auf Abstand gehalten werden. Der Konkurrent aus Ingolstadt wird 2015 in neuer Generation präsentiert.

Oberhalb der Mittelklasse ist die Zahl der jährlichen Neuheiten allein schon mangels Anbietern traditionell niedrig. Im kommenden Jahr wirbt zumindest Mercedes mit dem S-Klasse-Coupé um betuchte Käufer. Und auch die übrige Oberklasse-Palette wird um noch fehlende Varianten der S-Klasse-Limousine aufgestockt – darunter auch die extra langen Langversionen als designierte Maybach-Nachfolger.

Weiterhin im Trend liegen 2014 die SUVs. Mit dem Mercedes GLA startet bereits zu Jahresbeginn der erste Vertreter der Stuttgarter im Kompakt-Segment. Die Technik stammt aus der neuen A-Klasse, die hohe Sitzposition und das etwas stärker zurückgenommene Design dürften aber auch Fans der alten A-Klasse locken. Ebenfalls ganz neu ist der Porsche Macan, der seinen Teilespender Audi Q5 besonders sportlich interpretiert und zunächst mit starken Sechszylindern aufwartet. Eine Klasse höher versucht sich auch Maserati erstmals am gewinnträchtigen SUV-Segment und bringt mit dem Levante eine luxuriöse Ableitung des Jeep Grand Cherokee auf den Markt.

Bereits in die zweite Runde geht am Jahresanfang der Nissan Qashqai – der japanische Crossover setzt weiterhin auf den erfolgreichen Mix aus Kombi-, SUV- und Van-Elementen, kommt aber im Detail verfeinert daher. Wer es etwas kerniger mag oder auch mal "offroad" fahren will, kann ab Sommer auch auf den Nissan X-Trail zurückgreifen, der sich technisch stärker an Geländewagen orientiert. Das genaue Gegenteil versucht BMW mit dem X4; der coupéhafte X3-Ableger soll den Erfolg des designorientierten X6 eine Klasse tiefer wiederholen.

Zumindest schon einmal präsentiert wird im kommenden Jahr die zweite Generation des Volvo XC90. Der Nachfolger des Ur-Vaters der europäischen Familien-SUV gibt gleichzeitig den Startschuss für die neue Fahrzeugarchitektur der Schweden, die alle kommenden Modelle teilen werden. Ebenfalls zu sehen ist 2014 der neue Audi Q7; zum Händler rollt er aber erst im darauffolgenden Jahr.

Klein und fein ist die Auswahl neuer Sportwagen. Das höchste Absatzpotenzial dürfte ab dem Spätsommer die Neuauflage des Audi TT bieten. Das Coupé erhält die neue Baukasten-Technik aus dem Golf VII, wird auf Diät gesetzt und zeigt schärfere Konturen. Der Roadster wird wohl erst 2015 nachgereicht. Bereits zum Jahresbeginn startet das Jaguar F-Type Coupé. Die geschlossene Variante ist schneller und leichter als das bereits bekannte Cabrio – und bekommt zur Krönung den stärksten Motor im aktuellen Programm der Briten, einen 5,0-Liter-V8-Kompressorbenziner mit 550 PS.

Vergleichsweise bescheiden muten dagegen die 266 kW/362 PS Systemleistung des neuen BMW i8 an. Allerdings ist die Mission des Münchners auch eine andere: Dank Hybridantrieb und Leichtbautechnik soll er vor allem Sparsamkeit und Sportwagen-Fahrleistungen unter einen Hut bringen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort