Oben ohne in den Sommer Das sind die Cabrio-Trends für 2014

Düsseldorf · Kaum ist der Frühling da, machen die Autos sich obenrum frei. Dieses Jahr bringt eine Reihe von Open-Air-Premieren frischen Wind in das zuletzt eher flaue Segment der Cabrios.

Das sind die Cabrios für den Sommer 2014
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Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne sich öfter blicken lässt, rollen auch wieder die Cabrios aus den Garagen. Die Lust auf Fahrtwind in den Haaren macht sich breit. Das weiß auch die Autoindustrie und setzt genau da mit einer Reihe neuer Cabrios und Roadster an.

Besonders gefragt ist frische Luft offenbar dort, wo der Fahrtwind am heftigsten bläst — bei den Sportwagen. Nicht umsonst bringt Porsche den neuen 911 jetzt zu Preisen ab 109 338 Euro wieder als Targa mit Bügel. Und nicht ohne Grund renoviert Ferrari pünktlich zum Saisonbeginn den California, und pflanzt ihm einen Turbomotor ein. Dazu fährt die neue Chevrolet Corvette in ihren ersten Cabrio-Sommer und ringt mit der offenen Neuauflage des Ford Mustang um die Gunst der US-Car-Fans.

Weil man aber auch aus einem nüchternen Kleinwagen mit einem großen Faltdach schnell einen frischen Flitzer machen kann, starten auch viele neue Großstadtzwerge mit Sommer-Top. Egal ob Renault Twingo, Peugeot 108, Citroën C1 oder Toyota Aygo — sie alle gibt es auf Wunsch auch mit Stoff statt Blech über den Köpfen. Ein Knopfdruck genügt, so heißt es bei den Herstellern unisono, dann surrt die Plane zurück und gibt ein Stück vom Himmel frei.

Auch Opel reicht eine Open-Air-Version des kleinen Adam nach. Allerdings belassen es die Hessen nicht beim offenen Dach. Sie mischen auch noch eine Prise SUV mit ins Konzept, legen den Kleinwagen ein paar Zentimeter höher und beplanken ihn mit markanten Kunststoffteilen.

Wenig Neues gibt es dagegen in der Mittelschicht: Dort stehen für diese Saison nur die Premieren des Audi A3 Cabrio und des offenen 4er von BMW ins Haus. Beide Autos werden von den Herstellern zwar als vollwertige Viersitzer angepriesen, zielen aber auf unterschiedliche Segmente und sind unterschiedlich konstruiert. Der Audi zählt noch zur Kompaktklasse, hat ein Stoffdach und kostet nach Werksangaben mindestens 31 700 Euro. Der BMW gehört schon zur Mittelklasse, fährt mit einem Klappdach aus Kunststoff und Blech vor und steht für 46 300 Euro aufwärts in der Liste.

Längst ist die Konstruktion der Verdecke zu einer Leistungsschau der Mechanik geworden. Wo es früher bessere Zeltplanen und ein mechanisches Gestänge gab, surren jetzt Elektromotoren, pumpen Hydrauliken und klappen Scharniere, wenn die Autos die Hüllen fallen lassen.

Dabei reicht das Programm von den einfachen elektrisch bedienten Rolldächern bei Kleinwagen wie dem Renault Twingo oder dem Opel Adam Rocks bis zu filigranen Hebekonstruktionen wie beim neuen BMW 4er. Dieses Cabrio hat laut Entwicklungschef Herbert Diess zum versenkbaren Hardtop auch noch einen Cargolifter an Bord, der das gesamte Verdeckpaket auf Knopfdruck noch einmal anhebt, um die Ladeluke zu vergrößern. Aber das mit Abstand spektakulärste Hydraulik-Ballett dieser Saison tanzt im Nacken der Porsche-911-Fahrer. Wenn sie im neuen Targa auf die entsprechende Taste drücken, öffnet sich mit dem Verdeckkastendeckel auch die gläserne Heckscheibe, bevor zwei Klappen im Überrollbügel Platz machen und sich das Stoffverdeck wie ein Z hinter die Rücksitze legt.

Solche Konstruktionen sollen die Faszination für ein Segment schüren, aus dem in den vergangenen Jahren ein wenig die Luft gewichen war. Denn im Vergleich etwa zur Jahrtausendwende hat sich der Markt für Open-Air-Modelle merklich abgekühlt, klagt BMW-Vertriebschef Ian Robertson. In Europa hätten die Autokäufer in Zeiten der Krise vernünftigere Fahrzeuge vorgezogen. Und in den Boommärkten in Asien sei es genau wie in vielen Teilen Amerikas schlicht zu heiß oder zu schwül für offene Autos, weshalb sich dort nur vergleichsweise kleine Volumen erzielen ließen.

Entsprechend fahren manche Hersteller ihr Programm deutlich zurück. So ist bei Peugeot zum Beispiel noch längst nicht entschieden, ob es einen Nachfolger für die offenen Varianten von 208 und 308 geben wird. Und auch bei VW werden Zweifel laut, ob die Marke mit Eos, Golf und Beetle gleich drei kompakte Cabrios braucht.

Doch wer den Ankündigungen der Autohersteller glaubt, muss um die Frischluftzufuhr nicht fürchten. Denn mit offiziell avisierten Open-Air-Modellen wie dem Nachfolger des Mazda MX-5 und seinem neuen italienischen Ableger Alfa Spider, einem neuen Cabrio bei Mini, einer Frischluft-Version von Mercedes C- und S-Klasse und einem Toyota GT86 oben ohne wird auch im nächsten Jahr eine steife Brise durch die Autowelt wehen.

(RP)
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