BMW Art Cars Collection BMW zeigt mobile Kunstwerke

London · Das Londoner NCP Parkhaus an der Great Eastern Street im Stadtteil Shoreditch ist ein grauer, mehrstöckiger Betonklotz. Trotzdem lohnt sich ein Besuch - denn vom 21. Juli bis zum 4. August findet dort die einzigartige Ausstellung der BMW Art Car Collection statt. Der Eintritt ist kostenfrei.

Das sind die 16 BMW Art Cars
19 Bilder

Das sind die 16 BMW Art Cars

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Im Jahr 1975 kam der französische Rennfahrer Hervé Poulain auf eine skurrile Idee. Er wollte zwei unterschiedliche Arten der Kunst - die Malerei und den Motorsport - miteinander zu verbinden. Er bat seinen Freund Alexander Calder deshalb sein Auto, mit dem er am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilnehmen wollte, zu gestalten. Dem Wunsch kam der US-amerikanische Künstler nach und war damit der erste Künstler der BMW Art Car Collection.

Symbiose von Kunst, Design und Technik

Es folgten ihm zahlreiche namhafte Künstler wie Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Jeff Koons. So entstanden 17 einzigartige Autos, die die kulturhistorische Entwicklung von Kunst, Design und Technik widerspiegeln. Wer diese Kollektion bisher sehen wollte, musste durch die großen Museen der Welt reisen, denn sowohl im Pariser Louvre als auch in den Guggenheim Museen in New York und Bilbao und weiteren zahlreichen Museen waren Exponate der Sammlung verstreut. Zur Sommerolympiade in London kommen die Autos aus den bayrischen Motorenwerken nun wieder zusammen.

Außenhülle aus Eis

Es gibt zwar offiziell 17 BMW Art Cars, doch in London finden sich nur 16 zusammen. Grund dafür ist die kritische Kreativität des dänischen Künstlers Olafur Eliasson. Durch sein Kunstwerk wollte er das Verhältnis zwischen Automobilindustrie und globaler Erwärmung darstellen. So entfernte er 2007 die Außenhülle des BMW H2R, ein Prototyp eines wasserstoffbetriebenen Autos, und ersetzte sie durch ein Stahlgeflecht, zahlreichen Stahlplatten und mehreren Eisschichten. Letztere sind ein Grund dafür wieso dieses Exponat nicht im Londoner NCP Car Park steht. Es ist schlichtweg zu warm.

Spiegel der Gesellschaft

1992 kreierte der italienische Maler Sandro Chia ein Auto, dass den Betrachter dazu bringt, sich wie in einem Spiegel zu betrachten. Er gestaltet einen BMW 3er Renntourenwagen-Prototypen mit zahlreichen Silhouetten und Porträts. Er sieht das Auto als einen begehrten Gegenstand der Gesellschaft, welches zahlreichen Blicken ausgesetzt ist. Eine Tatsache die zeitgleich unangenehm und schön sein kann. Das gestaltete Auto soll diese Blicke reflektieren, sodass man sich selber beobachtet fühlt.

Pop-Art auf Lack

Im Jahr 1979 entstand eines der Highlights dieser außergewöhnlichen Sammlung. Niemand Geringeres als der legendäre Andy Warhol signierte nach getaner Arbeit einen bunt leuchtenden BMW M1. Laut eigener Aussage versuchte er durch seine schwungvollen Pinsel- und Fingerstriche die Geschwindigkeit des Autos auf den Lack zu übertragen. Anscheinend gelang ihm dies erfolgreich, denn sein mobiles Kunstwerk erreichte den zweiten Platz in seiner Klasse beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

(anch/rm)
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