Abgasskandal Merkel zu VW: Nicht ganze Branche an den Pranger stellen

Wuppertal/Washington · Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in der Affäre um Manipulationen bei Volkswagen vor die Auto-Branche gestellt: "Wer versucht, angesichts dieses Fehlverhaltens in einem Bereich gleich die ganze Automobilindustrie an den Pranger zu stellen, der wird es mit der CDU zu tun bekommen", sagte sie.

 Angela Merkel während ihre Rede in Wuppertal.

Angela Merkel während ihre Rede in Wuppertal.

Foto: dpa, mb bsc

Das sagte die Parteivorsitzende am Donnerstagabend auf einer CDU-Veranstaltung in Wuppertal. Die Vorgänge bei VW seien "nicht in Ordnung" und müssten auf schnellstem Weg aufgearbeitet und transparent gemacht werden. Aber ein Generalverdacht gegen eine ganze Branche seien nicht angebracht. "Es hängen viele, viele Arbeitsplätze in Deutschland von der Automobilindustrie ab. Es kann nur in unser aller Interesse sein, dass die Sache in Ordnung gebracht wird", mahnte Merkel.

Sie wolle, dass die in der Industrie arbeitenden Menschen ihren Arbeitsplätze behalten. "Das will ich jedenfalls." Volkswagen hat Dieselautos mit einer Software ausgestattet, die Abgaswerte manipuliert. Davon sollen elf Millionen Fahrzeuge betroffen sein.

Unterdessen bekräftigte Volkswagens USA-Chef Michael Horn in einer Anhörung vor US-Politikern in Washington, die Entscheidung zum Einbau der Software sei nicht vom Konzern getroffen worden, sondern von einzelnen Leuten. "Das waren einige Software-Ingenieure, die das aus welchen Gründen auch immer getan haben."

(REU)
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