Alle Leben-Artikel vom 01. August 2004
Diesel-Rußfilter: Eichel gegen Steuervorteile

Minister befürchtet Schaden für deutsche IndustrieDiesel-Rußfilter: Eichel gegen Steuervorteile

Hamburg (rpo). Bundesumweltminister Jürgen Trittin ist dafür, Bundesfinanzminister Hans Eichel dagegen: Steuervorteilen für Diesel-Pkw mit Rußfiltern. Eichel hat nun scharfe Kritik an den geplanten finanziellen Vorteilen geübt.Eine Steuerförderung sei teuer, unnötig und schade der deutschen Automobilindustrie, sagte der SPD-Politiker der "Financial Times Deutschland". "Deshalb halte ich nichts davon." Um die Rußfilter-Technik zu fördern, will Bundesumweltminister Jürgen Trittin Diesel mit geringem Ausstoß von Rußpartikeln mit bis zu 600 Euro zu fördern. Da die Einnahmen aus der Kfz-Steuer allein den Ländern zustehen, muss er sich allerdings noch mit diesen verständigen. Eichel sagte der Zeitung, er könne den Sinn einer solchen Förderung nicht erkennen: "Menschen, die einen neuen Diesel-Pkw haben wollen, kaufen auch ohne staatliche Hilfe ein Auto mit Rußfilter." Problematisch sei zudem, dass die deutschen Autohersteller die Technik - anders als ihre französischen Konkurrenten - noch gar nicht für alle Modelle anbieten könnten. "Wir würden also nur den Verkauf französischer Autos steuerlich fördern", zitiert ihn das Blatt. Zudem befürchtet Eichel laut "Financial Times Deutschland", dass die Verhandlungen Trittins mit den Ländern scheitern könnten und der Umweltminister die Kosten am Ende bei ihm ablädt. Das aber werde er nicht hinnehmen. "Eine Beteiligung des Bundes an der Förderung des Rußfilter-Einbaus kommt nicht in Frage."

Warum Mütter zu Furien werden

Tiermüttern fehlt offenbar ein HormonWarum Mütter zu Furien werden

Washington (rpo). Sie kennen dann keine Angst und stürzen sich auf den poteziellen Angreifer: Das Fehlen eines Hormons macht Tiermütter zu Furien, wenn sie ihren Nachwuchs in Gefahr sehen. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus einer Studie an Mäusemüttern. Die furchtlosen Angriffe der Mütter auf potenzielle Eindringlinge hörten auf, wenn im Gehirn der Tiere die Menge des Hormons CRH künstlich erhöht wurde. CRH spielt bei der Stressantwort eine Rolle und löst Angstgefühle aus. Stephen Gammie und seine Kollegen von der Universität von Wisconsin in Madison stellen ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Behavioral Neuroscience" vor (Bd. 118, S. 805). Aggressives mütterliches Verteidigungsverhalten ist bei sehr vielen Tieren bekannt. Die Muttertiere scheinen dabei überhaupt keine Angst zu kennen und stürzen sich in Situationen, vor denen sie sonst Reißaus genommen hätten. "Wir wissen schon seit längerem, dass die Angst abnimmt, wenn die Tiere ihre Jungen säugen", sagt Studienleiter Gammie. Was dabei im Gehirn der Mütter passiert, war bislang jedoch nicht bekannt. Eine Schlüsselrolle spielt offenbar das so genannte Corticotrophin-Releasing-Hormon (CRH), entdeckten Gammie und seine Kollegen. Dieses kleine Eiweißmolekül wird im Hypothalamus gebildet und regt die Hirnanhangdrüse dazu an, bestimmte Stresshormone zu produzieren. Die Forscher spritzten Mäusemüttern mehrere Dosen des Hormons direkt ins Gehirn. Anschließend beobachteten sie, wie die Tiere reagierten, wenn ein Männchen in den Käfig gelangte - eine reelle Gefahr für den Nachwuchs, da die Männchen junge Mäuse fressen. Während unbehandelte Mäuse die typische aggressive Reaktion zeigten und den Eindringling massiv angriffen, starteten die mit dem Hormon behandelten Tiere nur wenige halbherzige Versuche, das Männchen zu vertreiben. Ansonsten unterschied sich das Verhalten der behandelten Tiere nicht von dem ihrer unbehandelten Artgenossen. Diese Ergebnisse könnten nach Ansicht von Gammie auch erklären, warum einige Mütter ihren Nachwuchs vernachlässigen oder sogar misshandeln. Möglicherweise gibt es ähnliche Effekte auch bei Menschen: "Postnatale Depressionen wurden in Einzelfällen bereits mit höheren CRH-Spiegeln in Verbindung gebracht", erklärt Gammie.

Babyflaute wegen Sparmaßnahmen

Krankenkassen übernehmen nur noch Teil der KostenBabyflaute wegen Sparmaßnahmen

München (rpo). Immer weniger Deutsche erfüllen sich ihren Babywunsch durch eine künstliche Befruchtung. Die Zahl hat sich im ersten Halbjahr 2004 angeblich halbiert. Der Grund: Die Eltern müssen einen Großteil der Kosten selbst tragen.Das Nachrichtenmagazin "Focus" meldete am Sonntag unter Berufung auf eine Umfrage des Bundesverbandes Reproduktionsmedizinischer Zentren (BRZ), dass in den ersten sechs Monaten 2004 etwa 15 000 In-Vitro-Fertilisationen (IVF) weniger durchgeführt wurden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund sei, dass nach dem Gesundheitsmodernierungsgesetz Paare mit Kinderwunsch etwa die Hälfte der Behandlungskosten (über 1500 Euro pro Eingriff) selbst zahlen müssen. Frauen über 40 Jahren erstatteten die Krankenkassen in der Regel keinerlei IVF-Behandlungskosten mehr. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Reproduktionsmediziner, Michael Thaele, rechnet laut "Focus" damit, dass als Folge der Einsparungen etwa 10 000 Kinder pro Jahr weniger in Deutschland zur Welt kommen. Angesichts der ohnehin niedrigen Geburtenrate und der allseits beklagten demografischen Katastrophe hält Thaele die IVF-Erstattungsbegrenzungen "für ein völlig falsches familienpolitisches Signal".

Eric Bana bekommt Lizenz zum Töten

Australier wird Nachfolger von Pierce Brosnan als GeheimagentEric Bana bekommt Lizenz zum Töten

London (rpo). Er wird Bond, James Bond. Der australische Schauspieler Eric Bana soll einem Medienbericht zufolge Nachfolger von Pierce Brosnan (Foto) als Geheimagent werden. Er schaltete offenbar seine ersten Konkurrenten erfolgreich aus.Der 35-Jährige habe sich als neuer "007" gegen britische Konkurrenten wie Jude Law und Ewan McGregor durchgesetzt, berichtete die britische Zeitschrift "News of the World" am späten Samstagabend. Die Verhandlungen liefen zwar noch, doch die Chancen stünden gut, dass Bana noch in diesem Jahr mit den Dreharbeiten zum insgesamt 21. Bond-Film beginnen werde. Bana sei von den Produzenten ausgewählt worden, obwohl er den Ruf habe, "fordernd" zu sein, meldete das Blatt unter Berufung auf einen "Insider" weiter. Die Figur des Agenten im Dienste ihrer Majestät solle mit dem bevorstehenden Streifen modernisiert werden. Bond solle ein Image als "jugendlicher, höflicher und moderner Held" erhalten, um im Markt gegen Filmcharaktere wie Spiderman und US-Schauspieler Keanu Reeves in "Matrix" bestehen zu können. Bana ist bekannt aus Kassenschlagern wie "Troja", "Hulk" und "Black Hawk Down".