Frühjahr ist die schönste JahreszeitAndalusien: Spüren Sie den orientalischen Zauber auf
Andalusien - das ist ein Stück anderes Spanien. Noch heute lässt sich die maurische Vergangenheit in Spaniens südlichsten Landstrich aufspüren. Ob Granada, Sevilla oder Cordoba - diese Städte sind ein Muss, will man sich vom alten orientalischen Zauber faszinieren lassen. Aber die Küste zwischen Malaga und Gibraltar ist auch von touristischen Bausünden leider nicht verschont geblieben.Auf Andalusiens Straßen trifft man immer wieder auf einen alten Bekannten: den überdimensionalen schwarzen Stier, der schon von Weitem sichtbar ist. Auch ohne Schriftzug weiß jeder, dass es sich dabei um das Markenzeichen der Sherry-Brennerei Osborne handelt. Und hier, im Stammland des Sherrys, freut es den Reisenden besonders, dass "el Toro" nicht wie alle anderen Werbetafeln von den Fernstraßen des Landes verbannt wurde. Die Spanier hatten sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt.Malaga für RundreisenDie Kulturschätze Andalusiens entdeckt man am besten im Frühjahr oder Herbst individuell mit dem Mietwagen. Das Auto kann man sich schon zu Hause im Reisebüro mit dem Flug vorbuchen. Das ist meist billiger als vor Ort. Strategisch günstiger Ausgangspunkt für Rundreisen ist Malaga. Von dort bietet es sich an, über die Costa del Sol nach Granada, Cordoba und Sevilla bis an die Costa de la Luz zu fahren und entlang der Küsten wieder nach Malaga zurück. Ist es warm genug, kann man so zwischendurch auch immer mal einen Badestopp einlegen. Für die erste Nacht ist es praktisch, wenn man ein Zimmer reserviert hat. Vor dem Badeort Torremolinos sollte man sich aber trotz dessen Nähe zu Malaga besser hüten. Er bietet nichts außer Strand und dem, was gemeinhin als Bausünde bezeichnet wird. Dafür ist als Andalusien-Einstieg das pittoreske Örtchen Nerja zu empfehlen. Es hat kleine, aber reizvolle Strände und ist deshalb nicht stark überlaufen. Bei Nerja sollte man einen Abstecher zu den Cuevas, den Tropfsteinhöhlen, machen. In mehreren bis zu 30 Meter hohen Hallen ragen gigantische Stalaktiten und Stalagmiten aus Decke und Boden. Von Nerja geht es dann nach Granada, einer der schönsten Städte Spaniens. Wie allerorts kann man dort sehr günstig, aber angenehm in Pensionen nächtigen, die in jeder Stadt ausgeschildert sind. Doppelzimmer mit Dusche kosten außerhalb der Saison je nach Größe des Ortes zwischen 25 und 60 Euro. Es empfiehlt sich, die Zimmer vorher anzusehen. Für Alhambra-Besuch ganzen Tag einplanenHöhepunkt einer Andalusienreise ist der Besuch der Alhambra, der einzig komplett erhaltenen islamischen Palastanlage der Welt, die hoch über Granada thront. Dafür sollte man einen ganzen Tag einplanen. Um dem Anstehen zu entgehen, kauft man sich das Ticket mit der vorgeschriebenen Eintrittszeit für den Nasridenpalast am besten schon vorher per Internet (www.alhambratickets.com). Beim Betreten der ausgedehnten Anlage erschließt sich deren märchenhafte Pracht nicht sofort. Das Äußere ist im Vergleich zu den Innenräumen eher unscheinbar. Tastet man sich durch das Herzstück der Alhambra, den Nasridenpalast vor, schlägt der orientalische Zauber den Besucher aber schnell in seinen Bann. Die Wände der Räume und Innenhöfe sind mit maurischen Mosaikornamenten verziert, die Decken bestehen aus filigranen Stuckarbeiten im Wabendekor. Kein Foto kann ihre überwältigende Schönheit einfangen. Um mehr zur Geschichte und Bedeutung der Alhambra zu erfahren, leiht man sich am besten einen tragbaren Audio-Guide aus.Ronda auf der SchluchtKein Besucher sollte Granada verlassen, ohne auch die Kathedrale, das Altstadtviertel Albaicin und die orientalischen Teestuben in der Calle Caldereria Nueva gesehen zu haben. Auf der Route Granada - Cordoba - Sevilla gibt es einige interessante Abstecher: zum Beispiel das Städtchen Guadix, in dem Menschen in Jahrhunderte alten Höhlen leben, die Stadt Ronda, die auf einer tiefen Schlucht gebaut ist oder der Naturpark El Torcal, eine Steinwüste, in deren Felstürme die Erosion bizarre Formen schliff. Cordoba und Sevilla sind wie Granada durch die maurische Kunst und Kultur geprägt. Sevilla ist mit über 700.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Spaniens. Um die herrliche orientalische Palastanlage, die Kathedrale, die Stierkampfarena und das Altstadtviertel zu entdecken, muss der Besucher aber weite Strecken zurücklegen. Immer wieder stößt man dabei auf "el Toro", der in keiner andalusischen Stadt fehlen darf. Das Maskottchen ist in den Souvenirläden in vielen Formen zu finden: als Plüschtier, Figur oder Postkarte und natürlich auf dem Etikett einer Flasche Osborne.