Jubiläum Hitchcocks „Psycho“ wird 60

Los Angeles · Die berühmteste Duschszene der Welt zählte 52 Schnitte und wurde der größte Kassenerfolg des britischen Regisseurs. Die Produktion war für vier Oscars nominiert, ging am Ende aber leer aus.

 Janet Leigh als Marion Crane in   „Psycho“

Janet Leigh als Marion Crane in „Psycho“

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(dpa) Bei „Psycho“ hat sich Alfred Hitchcock, der „Master of Suspense“, selbst übertroffen. Der Film, der vor 60 Jahren in New York Premiere feierte, ängstigte ein Millionenpublikum, brachte dem britischen Regisseur den Ruf als „Horrorfilmer“ ein, bescherte ihm seinen größten Erfolg an den Kinokassen, brach mit vielen Hollywoodregeln – und machte Duschen unbeliebt.

Wenige Szenen der Filmgeschichte sind so unter die Haut gegangen: Während Marion Crane (Janet Leigh) im einsamen Bates Motel unter der Dusche steht, dringt eine dunkle Gestalt ins Badezimmer ein, der Vorhang wird weggerissen. Die blonde Frau lässt einen gellenden Schrei los, dann sticht der Mörder mit einem Messer immer wieder auf sie ein. Dabei zeigte Hitchcock ganz bewusst nicht, wie das Messer in das Opfer eindringt. Den cineastischen Grusel erzeugt die immer schneller werdende Stichsequenz, dazu das Stakkato der schrillen Streichermusik.

Der Filmemacher Alexandre Philippe widmete der legendären Szene einen eigenen Dokumentarfilm. „78/52“ ist nach den 78 Kameraeinstellungen und den 52 schnellen Schnitten benannt, mit denen Hitchcock den Mord meisterhaft inszenierte. Knapp drei Minuten dauert der Badezimmer-Horror.

Janet Leigh war als Filmstar und durch ihre Ehe mit Tony Curtis und die kurz vor den Dreharbeiten geborene Tochter Jamie Lee Curtis bekannt. Der damals 28-jährige, kaum bekannte Anthony Perkins glänzte in der Rolle des schizophrenen, zerrissenen Täters Norman Bates, der eine ganze Reihe Opfer auf dem Gewissen hat.

Bis zur Premiere schwor der Regisseur alle Beteiligten auf Verschwiegenheit ein. Die Zuschauer stürmten die Kinos. Am Ende spielte „Psycho“ alleine in den USA mehr als 30 Millionen Dollar ein, die Bestmarke für einen Hitchcock-Film. „Psycho“ holte vier Oscar-Nominierungen, doch in der Oscar-Nacht ging der Film leer aus. Hitchcock starb 1980, ohne jemals im Wettbewerb die Trophäe gewonnen zu haben.

(dpa)
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