Oberhausen Will.I.Am – ein Superstar von ganz neuem Format

Oberhausen · Die 8500 Fans, die den Rapper, DJ und Produzenten Will.I.Am bei seiner einzigen deutschen Tourstation in Oberhausen besucht haben, haben eine Vision für das Konzept Popkonzert erlebt. Der Auftritt ist mehr Clubabend, Laser- und Videoshow als Konzert. Statt einer Band stehen zwei Männer auf riesigen Köpfen und bedienen Elektronik-Konsolen, manchmal huscht eine Armada von Tänzern über die Bühne oder Rapper und Sänger wie Leah McFall, der den Support machen darf.

Das Ex-Black-Eyed-Peas-Mitglied Will.I.Am ist auf seiner ersten Solo-Tour. Zu einigen Stücken wird überlebensgroß sein Gesicht projiziert. Der Video-Mund bewegt sich synchron etwa zu Texten von "#thatPOWER", einem Duett mit Justin Bieber. Erst am Ende bricht er mit dem Personenkult, spricht als Freund zu den Fans und würdigt den kürzlich verstorbenen Nelson Mandela als einen, der Menschen egal welcher Hautfarbe vereint hat.

Dass man bei diesem Konzert in der Welt digitaler Sound- und Bildproduktion angekommen ist, wurde schon zu Beginn klar. Da tönte die verfremdete Stimme aus den Boxen, wünschte "Good Morning". Zur Klangfläche leuchtete auf der Leinwand die Morgenröte, davor Smartphone-Displays und Herzsymbole, die die Hände der Besucher als Schattenbilder in den Videostrom gaben. Zwischendurch feierten sie ihren Pophelden eine gute Viertelstunde lang als DJ, der das rasante Zusammenmixen verschiedenster Musikstile von Rock bis Elektronik, beherrscht. Ein Superstar neuen Formats.

MAX FLORIAN KÜHLEM

(RP)
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