Eklat im Dschungelcamp Die zwei Seiten des Skandals

Analyse | Düsseldorf · Öffentliche Empörung ist der Gradmesser für das Wertesystem einer Gesellschaft. Nicht einmal im Dschungelcamp ist Rassismus geduldet. Oft genug aber wird mit Skandälchen bloß Kasse gemacht.

Musste das Dschungelcamp wegen rassistischer Äußerungen vorzeitig verlassen: Janina Youssefian.

Musste das Dschungelcamp wegen rassistischer Äußerungen vorzeitig verlassen: Janina Youssefian.

Foto: RTL

„Ganz ruhig bleiben, sonst musst du wieder in den Busch“, sagt Showmaster Frank Elstner zu Roberto Blanco, der das mit einem Lachen quittiert, welches aber völlig untergeht in der lautstarken Reaktion des Studiopublikums. Protest gegen die rassistische Herabwürdigung des beliebten Entertainers? Mitnichten. Die Zuschauer sind hochgradig amüsiert. Wir befinden uns bei den „Montagsmalern“ in den späten 70er Jahren, einer Zeit, in der öffentliche Witze über Schwarze außer Heiterkeit kaum Folgen haben. Allein Elstner ist dann doch ehrlich zerknirscht, entschuldigt sich im Anschluss an die Sendung, nennt die Entgleisung auch später noch einen Tiefpunkt.