Studentenkolumne Grenzenloses Lernen

Meinung | Düsseldorf · Die Möglichkeiten des Studium Universale sind enorm. An der Düsseldorfer Heine-Uni reicht das Angebot von der „Betriebswirtschaftslehre für Nicht-Ökonomen“ bis hin zur „jiddischen Sprache und ihre Rolle in der aschkenasischen Kultur“.

 Luca ­Schafiyha studiert Germanistik und Politikwissenschaften in Düsseldorf. 
  Foto: Salomon

Luca ­Schafiyha studiert Germanistik und Politikwissenschaften in Düsseldorf. Foto: Salomon

Foto: Richard Salomon

Von Luca Schafiyha

Früher oder später fällt es jedem Studierenden auf: „Universale? Da war doch was!“ Genau: Studium Universale, einerseits Segen, öffnet es einem doch Einblicke in ganz neue Fachrichtungen und Disziplinen und andererseits Fluch, muss man zum Abschluss seines Studiums ganze 30 sogenannte Credit Points vorweisen, um diesen zu erhalten.

Es handelt sich beim Studium Universale also um ein Programm der Studierendenakademie, welches vorsieht, interdisziplinäre Kompetenzen zu erwerben. Kurzum: Man schaut sich Vorlesungen zu anderen Fachrichtungen an.

 Luca Schafiyha studiert Germanistik und Politikwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Luca Schafiyha studiert Germanistik und Politikwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Foto: Richard Salomon

Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich fachfremde Veranstaltungen auch anrechnen zu lassen. So können Studierende der Wirtschaftswissenschaften beispielsweise Jura- oder Medizinvorlesungen besuchen. Und umgekehrt. Sämtliche der fünf Fakultäten der Heinrich-Heine-Uni kommen dafür in Frage.

Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt, und man findet neben allzu generalistisch anmutenden Kursen wie „Betriebswirtschaftslehre für Nicht-Ökonomen“ auch extrem spezifizierte Kursangebote – etwa „Die jiddische Sprache und ihre Rolle in der aschkenasischen Kultur“. Zu weiteren Kursangeboten der Studierendenakademie gehören weiter auch die Kurse des Sprachzentrums sowie Angebote zur Berufsorientierung. Im erstgenannten Kurs kann man außer den Sprachniveaus unterschiedlicher Sprachen unter anderem auch ein Zertifikat als Fremdsprachenlehrer „Deutsch als Fremdsprache“ in der Erwachsenenbildung erwerben. Das DaF-Zertifikat berechtigt den Absolventen zur Ausübung einer Fremdsprachenlehrer-Tätigkeit und wird gerne bei Stellenausschreibungen von DAAD oder Goethe-Institut gesehen. Auch die Gebärdensprache DGS wird dort unter anderem als Sprachkurs angeboten.

Zur Berufsfindung und -orientierung dienen die Module des „Kubus“-Moduls. Hierbei sind nun wirklich alle denkbaren Interessen vertreten. So können sich potenzielle Gründer in Start-Up-Kursen austauschen und auch lernen, wie man Drehbücher schreibt. Es gibt Online-Redaktionen, Berufsmessen, Rhetorik-Kurse, Einführungen in die Musikproduktion oder auch Marketing-Grundlagen. Alle Dozierenden sind entweder aus der jeweiligen Branche oder auf die Berufsorientierung spezialisiert. Auch persönlichkeitsbildende Angebote wie Konfliktkompetenz oder Interkulturelle Kompetenzen sind verzeichnet.

Man tut also gut daran, das breit gefächerte Angebot möglichst früh im Studium zu durchstöbern und wahrzunehmen. Denn erfahrungsgemäß lohnt es sich und bietet neben den ernsten Kursen, bei denen man die jeweiligen Fähigkeiten ausbaut, auch eine Menge Freude an Themenschwerpunkten, denen man sonst nicht im Studium begegnen würde. Nebenbei bemerkt, darf man auch mehr Kurse absolvieren, als die geforderten Credit Points am Ende gutschreiben.

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