Düsseldorf Wie alles begann: Die "Opel-Gang"

Düsseldorf · Es begann im Ratinger Hof in der Düsseldorfer Altstadt. Dort wurde 1978 die Punk-Band ZK gegründet, Campino und Claus "Fabsi" Fabian gehörten zur Urbesetzung, später stieß Andreas "Kuddel" von Holst dazu. Die Gruppe löste sich 1981 auf.

Campino, von Holst und der Roadie Andreas "Andi" Meurer gründeten alsbald Die Toten Hosen. Claus Fabian zog nach Bremen, wurde Sänger der Mimmi's und gründete die Plattenfirma Weserlabel. Weil die Toten Hosen in ihrer Heimatstadt niemand spielen lassen wollte, arrangierte Fabian für die befreundete Band einen Auftritt im Bremer Schlachthof. Der 10. April 1982 gilt heute als Geburtsstunde der Toten Hosen. Die Besetzung damals: Andreas Frege alias Campino (Gesang), Andreas von Holst alias Kuddel (Gitarre), Andreas "Andi" Meurer (Bass), Klaus-Peter "Trini" Trimpop (Drums) und Walter November an der Gitarre.

Alle waren Dilettanten an ihren Instrumenten, und wer singen sollte, war zunächst nicht klar. Ein Mythos aus dem Geschichtenschatz der Band besagt, man habe Streichhölzer gezogen, und dann traf es eben Campino. Sicher ist: Sie hatten nicht genügend Songs, also spielten Campino und Co. einige Stücke einfach zweimal. Die Gage soll 500 Mark betragen haben.

Kurz nach dem Auftritt stieg Walter November aus der Band aus. Seine Eltern gehörten den Zeugen Jehovas an, deshalb erzählte man sich, er sei ihnen gefolgt. In der "Tageszeitung" sagte er dazu jüngst: "Das ist nur eine Legende. Die Drogen sind mir über den Kopf gewachsen, und dann bin ich einfach wieder nach Hause. Zu Hause konnte ich schön ausruhen. Weg von der ganzen Szene, habe ich ein paar Monate ein stinknormales Leben geführt."

1983 erschien das erste Album der Toten Hosen, "Opel-Gang". Ende 1985 verließ Trini Trimpop die Gruppe und wechselte ins Management. Seinen Platz nahm Wolfgang "Wölli" Rohde ein. Den kommerziellen Durchbruch erreichten sie 1988 mit der Platte "Ein kleines bisschen Horrorshow" und dem Hit "Hier kommt Alex". Das Konzeptalbum zitiert den Film "Clockwork Orange" von Stanley Kubrick.

Ende 1995 gründete die Band das Label JKP (Jochens Kleiner Plattenladen) und organisierte die Vermarktung ihrer Tonträger fortan selbst. Das erste Album, das dort erschien, war 1996 "Opium fürs Volk". Beim 1000. Konzert der Toten Hosen am 28. Juni 1997 im Düsseldorfer Rheinstadion starb ein sechzehnjähriges Mädchen im Gedränge. Die Band unterbrach das Konzert, spielte es jedoch auf Anraten des Einsatzleiters der Berufsfeuerwehr Düsseldorf weiter und verhinderte somit eine Panik.

1998 kam Vom Ritchie dazu, er sitzt für "Wölli" am Schlagzeug. Die Texte schreibt nach wie vor Campino, die anderen Mitglieder sind für die Arrangements zuständig.

(RP)
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