Ein nächtliches Gewitter hat die Sommerhitze aus Venedig vertrieben. Nun ist es kühl und bewölkt, so als sollte man sich ab jetzt ganz konzentrieren auf den großen Filmherbst, auf die Kinozeit in dunklen Sälen, die das Filmfestival von Venedig traditionell einläutet. Da verwundert es etwas, dass das renommierte Festival am Mittwoch ausgerechnet mit einer Netflix-Produktion eröffnete. Doch die hat es thematisch in sich: Es geht um das Leben mit dem Tod und wie beides miteinander verwoben ist, um Konsumterror, Drogenmissbrauch, Religion und die Macht der Medien – allerdings mit einer stark satirischen Note, so wie sie schon Don deLillo in seiner Romanvorlage von 1985 vorgegeben hatte.