Wenig stimmig: deutsche Musik-Komödie "Systemfehler"

Musikalische Teenager-Komödien kommen meist aus Amerika – "Perfect Pitch" etwa war um die vergangene Jahreswende herum so ein Kinospaß um Liebe, Leid und Erwachsenwerden an der Highschool. Deutsche Produktionen dieser Art sind nach der Blüte in den 50er und 60er Jahren wie "Wenn die Conny mit dem Peter" selten geworden. Immerhin gelang Regisseur Marc Rothemund mit "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" vor drei Jahren ein Publikumserfolg. Wer sich dafür begeistern konnte, kommt wohl auch bei Wolfgang Groos' Werk "Systemfehler – Wenn Inge tanzt" auf seine Kosten.

Immerhin sorgt eine Reihe fröhlicher Jungdarsteller sowie kräftiger Bandsound für einigen Pep. Daneben amüsiert der Held vieler Schlagerfilmchen von einst, Ex-Rock'n'Roller Peter Kraus (74), in einer selbstironischen Rolle als abgehalfterter Showstar. Dieser Herb König mit seiner ergrauten Mittelscheitelfrisur erteilt den Mitgliedern der Gruppe "Systemfehler" Ratschläge. Ansonsten probt der Mann, der seit 28 Jahren keinen Hit mehr hatte, schon mal das Sterben. In einer Szene testet er einen Sarg, steigt aber wieder aus ihm heraus, weil die Akustik miserabel sei. Doch zurück zur nicht immer stimmigen Geschichte: Es geht um den ehrgeizigen Punkrocker Max (Tim Oliver Schultz) und die Öko-Aktivistin Inge (Paula Kalenberg), die einander nicht ausstehen können. Max hat Inge nämlich im Song "Wenn Inge tanzt" vor der ganzen Schule bloßgestellt.

Genau dieser Song entpuppt sich als der Hit, der der Band schließlich zum Durchbruch verhelfen könnte. Doch kurz vor dem alles entscheidenden Gig verletzt sich Gitarrist Joscha (Constantin von Jascheroff) an den Händen. Und Onkel Herb empfiehlt als Ersatz ausgerechnet Inge, die toll Gitarre spielt. Sie stellt nur eine Bedingung: Den Hit "Wenn Inge tanzt" soll die Band aus dem Programm streichen.

Fazit: bunt, schnell, aktionsreich, mit vielen Gags in Szene gesetzt. ll

(RP)
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