Weinmesse fällt wegen ESC aus

Der Eurovision Song Contest (ESC) dominiert das Veranstaltungsgeschehen in der Stadt. Das führt an diesem Wochenende dazu, dass eine geplante Weinmesse in der Rheinterrasse verschoben werden musste. Das städtische Ordnungsamt teilte Organisator Vincenz Weber aus Bonn in einem Schreiben mit, jede weitere Veranstaltung stelle "eine nicht hinnehmbare Belastung" und eine "erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung" dar.

Polizei, Feuerwehr und Ordnungskräfte seien durch ESC, Metro Group Marathon und das Spiel des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf gegen Alemannia Aachen am Sonntag bereits stark beansprucht. Außerdem seien die Parkplätze an der Rheinterrasse gesperrt: Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers gibt in der nahe gelegenen Tonhalle morgen Abend den offiziellen Willkommensempfang (Lord Mayor's Reception) der 43 Song-Contest-Teilnehmer und ihrer Delegationen.

15 000 Euro Schaden entstanden

Weinexperte Vincenz Weber hatte für den zweitägigen "Weinfrühling Düsseldorf" mit 1000 Besuchern gerechnet. 60 Aussteller aus Deutschland, Frankreich und Spanien hatten zugesagt, Einladungen waren verschickt, Karten gedruckt worden. Er beziffert seine Kosten auf 15 000 Euro. Regressforderungen der Rheinterrasse-Betreiber konnte er vermeiden.

Nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt hat der Bonner einen neuen Termin gewählt und die Messe auf das erste Juni-Wochenende verschoben: "Ich hatte kurz überlegt, dagegen anzugehen. Denn ich kann nicht nachvollziehen, wie durch eine Weinmesse Gefahr für die öffentliche Ordnung entstehen könnte. Aber im Endeffekt hätte eine Klage bei Gericht eh nichts gebracht."

Im Juni werden es allerdings weniger Aussteller sein, sagte er auf RP-Anfrage. Nicht alle Weingüter hätten ihre Planungen ändern können, 20 seien abgesprungen. Er räumt ein, dass er seinen Antrag "relativ spät" gestellt habe, und zwar in der Woche vor Ostern. "Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass dies ein Problem sein würde."

Seit 2004 organisiert Weber Weinmessen in Düsseldorf, und "bisher war das Antragstellen beim Ordnungsamt und die Genehmigung eine reine Formsache".

(RP)
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