Zeit für ... ... ein Tagebuch

Düsseldorf · Wenn Veranstaltungen abgesagt werden, Verabredungen ausgesetzt, ergeben sich zeitliche Spielräume. Wie kann man die nutzen? Menschen erzählen.

 Philipp Holstein

Philipp Holstein

Foto: Andreas Krebs

Ich habe irgendwann angefangen, das alles zu notieren. Zum Beispiel, dass jedes Brummen des Handys eine Eilmeldung ist, die zeigt, das alles doch viel schlimmer kommen kann. Und dass Schlagzeilen und Nachrichtensendungen plötzlich aussehen, als seien sie Teil eines Katastrophenfilms. Ich notiere, wie die Welt sich anfühlt – wie an einem Sonntag nämlich, aber ohne das Schöne, also ohne das Gemeinsame, Entspannte, Erholsame. Das Virus wird zwischen Menschen übertragen, deshalb gibt es nun weniger Zwischenmenschlichkeit. Ich kann besser mit dieser Grundbeklommenheit zurechtkommen, wenn ich solche Beobachtungen und Gedanken in ein Heft oder ins Handy notiere.  Vielleicht blicke ich dereinst auf diese Notizen und denke an die beschriebene Zeit wie Ältere an die Autofreien Sonntage. So dachte ich am Anfang. Ist erst wenige Tage her, wirkt aber schon veraltet.

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