55 Gründe Warum es sich lohnt, ins Wahllokal zu gehen
„50 Ways to Leave Your Lover" sang Paul Simon 1975 und übertrieb dabei gewaltig. Von den 50 in Aussicht gestellten Möglichkeiten, seine Freundin zu verlassen, lieferte er gerade mal fünf. Wir dagegen stellen 55 Gründe vor, am Sonntag zur Bundestagswahl zu gehen. Und halten Wort.
22.09.2021
, 12:57 Uhr
- Nichts um einen herum existiert, was nicht irgendwie mit Politik zusammenhängt
- Ohne die eigene Stimme entscheiden die anderen
- Wählen bringt etwas Struktur in einen Sonntag ohne Plan
- Machen ist wie wollen, nur krasser!
- Man hat sogar zwei Stimmen. Lohnt sich also
- Dieser spezifische Geruch einer Grundschule, die als Wahllokal fungiert
- Neugier, ob sich‘s beim Schlangestehen ein bisschen flirten lässt
- Zeit für eine kleine Gedächtnisübung: Wie oft habe ich schon gewählt?
- Die Vorstellung, es ist Demokratie, und keiner geht hin – gruselig
- Nichtwählen aus Protest funktioniert nicht. Merkt keiner
- Aus Frust über die Politik lieber einen ungültigen Wahlschein abgeben als gar keinen. Bleibt ein Symbol, zählt aber bei der Wahlbeteiligung
- An die Wahl in Russland denken, die Putin gerade ohne eine echte Opposition gewonnen hat
- Das Gefühl, Teil eines Stimmungsumschwungs in letzter Minute zu sein
- Wir schmeißen eine Wahlparty, bei der nur Leute sind, die auch gewählt haben
- Die Erkenntnis, dass Rechte mit Pflichten einhergehen
- Den eigenen, noch unmündigen Kindern ein gutes Beispiel für später geben
- Eine schöne Gelegenheit, die neuen Sneaker einzulaufen
- Auch wenn’s nach Polit-Sprech klingt: Wer wählt, übernimmt Verantwortung für die Zukunft
- Wer wählt, setzt sich von Verdrossenen, Nörglern und Desinteressierten ab
- Nicht zu wählen, ist gefährlich, weil Extremisten auf jeden Fall wählen
- Bei Regen darf man sich freuen, sich für die Briefwahl entschieden zu haben
- Der Versuch, die Stimmabgabe in der Wahlkabine unter 30 Sekunden zu schaffen
- An Wahlen in China denken
- Die Aussicht, die Wahlwette mit den Kollegen und deren Einsätze gewinnen zu können
- Herausfinden, ob sich das leichte Kribbeln einstellt, wenn man sich in letzter Sekunde doch umentscheidet
- Mit seiner Stimme auf die Einführung eines Tempolimits auf der Autobahn zu hoffen
- Mit seiner Stimme ein Tempolimit auf der Autobahn zu verhindern suchen
- Sich klarmachen, dass es um mehr geht als nur um einen selbst
- An Wahlen in der DDR zurückdenken
- Die eigene Kompromissfähigkeit testen – eine Partei kann man sich nicht selber backen
- Der Stolz, den Wahl-O-Mat nicht benötigt zu haben
- Das Gefühl, eine oder einer von 12,9 Millionen Wahl-Entscheidern in NRW zu sein
- Der Wunsch, die Wahlbeteiligung über die 76,2 Prozent vom letzten Mal zu bringen
- Weil die Wahlbeteiligung auf keinen Fall niedriger sein darf als die Impfquote
- Den Schlusspunkt beherzt unter einen Wahlkampf zu setzen, den vier Prozent der Wahlberechtigten als „äußerst spannend“ empfanden
- Sich vor Augen führen, wie sich die Welt in den vergangenen vier Jahren verändert hat
- Drei Trielle dürfen nicht umsonst gewesen sein
- Der Auftrag, der einen mit 60,4 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland verbindet
- Die gute Tat des Tages zu vollbringen
- Das Staunen, wie lang so ein Wahlzettel ausfällt, wenn dort 27 Parteien auf der Landesliste untergebracht werden müssen
- Die Wahl zum Anlass nehmen, seinen Abgeordneten bei nächster Gelegenheit mal persönlich kennenzulernen, auch wenn man ihn nicht gewählt hat
- Eine Chance ergreifen, zu den Gewinnern zu zählen, die größer ist als im Lotto
- Die Versuchung, zur Abwechslung mal ein Häkchen statt eines Kreuzchens im Kreis zu machen (Häkchen und Punkt gelten, ein Smiley oder verfassungsfeindliche Symbole aber nicht)
- Ein guter Tag für den Vorsatz, das nächste Mal vorher Parteiprogramme zu lesen.
- Diesmal wirklich die Gelegenheit nutzen, mit geringem Aufwand ein sehr gutes Gefühl zu bekommen
- Sich gedanklich schon mal auf den 15. Mai 2022 vorbereiten. Dann ist Landtagswahl in NRW
- Wählen, weil man sich dann ehrlich über das Ergebnis freuen kann
- Wählen, weil man anschließend mit Fug und Recht über das Ergebnis schimpfen kann
- Wählen, weil man danach in der Eisdiele vorbeischauen könnte
- Der Hinweis, schnell noch wählen zu wollen, kann einen lästigen Sonntagnachmittagstermin wunderbar verkürzen
- Die Qual der Wahl spüren: Erstmals bewirbt sich kein amtierender Bundeskanzler
- Die politische Zeitenwende erfassen, weil es so bald keine 16 Jahre mehr geben wird, in denen Regierungschefs am Stück amtierten
- Wählen, weil so viele ältere Menschen alles daransetzen, ihre Stimme auch unter schwierigen Bedingungen abzugeben
- Die Überraschung, dass es so viele Gründe gibt zu wählen
- Und keinen einzigen, es nicht zu tun