Verstopfung ist oft leicht zu vermeiden

Bei mehr als 90 Prozent der Kinder, die an Verstopfung leiden, liegt keine Darmerkrankung, sondern ein Fehlverhalten mit unterbewusstem Einhalten des Stuhls vor.

Ursache und Symptome Vor allem Kleinkinder sind sehr empfindlich und reagieren auf Schmerzen am After rasch mit Einhalten. Eine erste Verstopfung entsteht durch eine Fehlernährung mit zu wenig Obst, Gemüse, Vollkornbrot oder bei zu geringer Trinkmenge. Der harte Stuhl führt zu Schmerzen beim Stuhlgang. Auch Wundsein am After führt zu Schmerzen beim Stuhlgang. Ein Teufelskreis entsteht: Der Stuhl wird eingehalten, um das unangenehme Erlebnis zu vermeiden, der Stuhl dickt ein, der harte Stuhl führt erneut zu Schmerzen bei der Entleerung und zu weiterem Einhalten. Zäpfchen oder Einläufe verstärken das unangenehme Erlebnis und somit das Einhalten. Wenn der Enddarm stark mit Stuhl gefüllt ist, kann Dranggefühl nicht mehr wahrgenommen werden – und auch nicht, wenn Stuhl austritt. Permanentes Stuhlschmieren, das manchmal als Durchfall fehlinterpretiert wird, oder regelmäßiges Einkoten sind die Folge.

Therapie Daraus ergibt sich, dass frühzeitig, also schon bei den ersten Verstopfungsbeschwerden, vor allem bei Kleinkindern sogenannte Stuhlweichmacher (Laktulose oder Macrogol) so hoch dosiert gegeben werden sollten, dass eine Zeit lang täglich breiiger Stuhl entleert wird. Das Kind sollte außerdem genug Obst, Gemüse und Vollkornprodukte bekommen und ausreichend viel Wasser trinken. Zuviel Milch, Schokolade, Kakao und Banane sind hingegen eher ungünstig. ANTJE BALLAUFF

(RP)
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