Verhext: Janelle Monae singt im Kölner Gloria

Köln Nach dem letzten Ton von Janelle Monaes Konzert wird dem euphorisierten Publikum in derselben Lautstärke Jimi Hendrix' "Purple Haze" um die Ohren gehauen. "That girl put a spell on me", ruft der Gitarrengott da. Genau so fühlen sich nach dieser intensiven guten Stunde die Besucher im ausverkauften Kölner Gloria: verhext.

Die erst 25-jährige Afroamerikanerin Janelle Monae ist ein neuer Stern am R'n'B-Himmel. Ein kometenhafter Aufstieg ist ihr deshalb zu gönnen, weil sie mit den gängigen Klischees des leicht bekleideten, sexy Mädchens bricht.

Auf der Bühne steht sie als die Kunstfigur Cindi Mayweather. Ein Android, der die Bürger der Stadt Metropolis befreien will. Dass sich die Sängerin für ihr Konzept tatsächlich bei Fritz Langs berühmtem Stummfilm bedient hat, machen Filmausschnitte auf der großen Leinwand deutlich. Hochgeschlossen, in schwarzer Hose, weißer Bluse und Krawatte, steht Monae so auf der Bühne, gebändigt ist auch das widerspenstige Haar. Musikalisch zeigt sie dagegen eine unbändige Energie und Wendigkeit.

Stimmlich ist sie sogar noch besser als auf ihrem Debütalbum "The Archandroid" – vor allem das Charlie-Chaplin-Cover "Smile" zeigt das sehr eindrucksvoll. Die siebenköpfige Band kreiert dazu einen irren Sound zwischen R'n'B, Funk, Soul, Jazz, HipHop und Rock. Kritikerliebling ist Janelle Monae längst; zum Publikumsliebling wird sie mit solch energetischen Live-Auftritten.

(Rheinische Post)
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