Liste Das sind die Welterbestätten in Deutschland
Der Dom in Aachen war die erste Stätte, die aus Deutschland in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen wurde. Seit 1978 zählt der Aachener Dom zum Unesco-Weltkulturerbe.
Der Dom zu Speyer wurde 1981 in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. Er ist auch in seinen Abmessungen das größte Denkmal seiner Zeit. Er gilt als Hauptwerk romanischer Baukunst in Deutschland.
Ebenfalls 1981 wurden die Würzburger Hofresidenz und ihr Hofgarten in die Liste der deutschen Unesco-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Die Würzburger Residenz wird als das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser betrachtet. Die Residenz wurde zwischen 1719 und 1744 erbaut. Die Innenausstattung wurde bis 1781 fertiggestellt.
Als vierte Welterbestätte aus Deutschland kam 1983 die Wallfahrtskirche "Die Wies" dazu. Sie liegt in der bayerischen Gemeinde Steingaden, im sogenannten bayerischen "Pfaffenwinkel". Sie liegt auf einer Wiese am Fuße der Alpen – daher der Name. Sehenswert sind ihre verschwenderischen Stuckverzierungen und die Deckengemälde. Sie sind ausschlaggebend dafür, dass die Wieskirche bis heute zum Unesco Weltkulturerbe zählt.
Das Schloss Augustusburg und das Schloss Falkenlust in Brühl gehören beide seit 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe. Schloss Augustusburg gilt als Meisterwerk des Rokoko.
Der Dom und die Abteikirche St. Michael in Hildesheim gehören ebenfalls zum deutschen Weltkulturerbe. Die beiden Gebäude und die zu ihnen gehörenden Kunstschätze vermitteln einen umfassenden Zugang zum Verständnis der Einrichtung romanischer Kirchen im christlichen Abendland. Seit 1985 sind Dom und St. Michael zu Hildesheim auf der Welterbeliste der Unesco verzeichnet.
Die Römerbauten, der Dom und die Liebfrauenkirche in Trier gehören seit 1986 zum Weltkulturerbe der Unesco. Trier, im Jahre 16 v. Chr. als "Augusta Treverorum" gegründet, ist die älteste Stadt Deutschlands. Durch die Dichte und die bauliche Qualität der erhaltenen Denkmäler – Brücke, Reste der Stadtbefestigung, Thermen, Amphitheater, Speicherhäuser – liefert Trier ein außergewöhnliches Zeugnis der vierhundertjährigen römischen Epoche. Die Porta Nigra ist eines der erhaltenen römischen Baudenkmäler.
Mit dem mittelalterlichen Stadtkern der Hansestadt Lübeck wurde 1987 erstmals in Nordeuropa eine ganze Altstadt von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Das Holstentor ist eines der Bauwerke, das durch das Unesco-Welterbe eingeschlossen ist. Geschützte Bauwerke sind aber auch der Baukomplex des Rathauses, das Burgkloster, der Koberg mit Jakobskirche, Heiligengeist-Spital und den Baublöcken zwischen Glockengießer- und Aegidienstraße, das Viertel der Patrizierhäuser des 15. und 16. Jh. zwischen Petrikirche und Dom und die Salzspeicher am linken Traveufer.
Das vielleicht berühmteste der Schlösser in Berlin und Potsdam ist das Schloss Sanssouci. Es wurde 1747 fertiggestellt. Seit 1990 zählen die Schlösser und auch ihre Parks zum Unesco-Weltkulturerbe.
Nur noch eine Torhalle erinnert in der kleinen Ortschaft Lorsch zwischen Worms und Darmstadt an die vergangene Größe des einst mächtigen Klosters Lorsch. Die Torhalle ist eines der ganz wenigen Denkmäler der Karolinger Zeit, das über die Jahrhunderte hinweg sein ursprüngliches Aussehen bewahrt hat. Seit 1991 gehört sie zum Unesco-Weltkulturerbe.
Das Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar ist als einziges Bergwerk der Welt kontinuierlich über 1000 Jahre in Betrieb gewesen. Zusammen mit der mittelalterlichen Altstadt Goslars und ihrer Kaiserpfalz wurde es 1992 in die Welterbeliste der Unesco eingetragen.
Die Altstadt von Bamberg wurde 1993 wegen ihrer Modellhaftigkeit zum Weltkulturerbe der Unesco. Sie repräsentiert in einzigartiger Weise die auf frühmittelalterlicher Grundstruktur entwickelte mitteleuropäische Stadt.
Das in der Nähe von Karlsruhe gelegene Kloster Maulbronn ist die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Seit 1993 gehört sie zum Unesco Weltkulturerbe.
Die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg gehören seit 1994 zum Unesco Weltkulturerbe. Die Stiftskirche St. Servatii kürte die Unesco als "architektonisches Meisterwerk der Romanik".
Die Völklinger Eisenhütte war das erste Industriedenkmal, das von der Unesco in die Liste der deutschen Welterbestätten aufgenommen wurde. Das war 1994.
Die Fossillagerstätte Grube Messel bei Darmstadt gibt einzigartigen Aufschluss über die frühe Evolution der Säugetiere. Der Ölschiefer der Grube birgt Fossilien, die das gesamte Spektrum der Lebewesen im Eozän (57 bis 36 Millionen Jahre v. Chr.) umfassen, in einer Artenvielfalt und Qualität wie sie bisher von keiner anderen Fundstelle belegt ist. Die Grube Messel wurde 1995 in die Liste der Welterbestätten der Unesco aufgenommen.
Der Kölner Dom wurde 1996 in die Welterbeliste aufgenommen und zählt zum Unesco Weltkulturerbe. Ein besonderers Highlight für die Dombesucher sind die farbigen Fenster des Kölner Doms. Das älteste stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau (im Bild zu sehen) gehören seit 1996 zum Unesco-Welterbe. In der offiziellen Begründung der Unesco heißt es: "Das Bauhaus mit seinen Stätten in Weimar, Thüringen, und Dessau, Sachsen-Anhalt, steht für die sogenannte Bauhaus-Schule der Architektur, die zwischen 1919 und 1933 revolutionäre Ideen der Baugestaltung und Stadtplanung durchsetzte. Die Bauten der Bauhaus-Professoren von Walter Gropius bis Hannes Meyer, Lazlo Moholy-Nagy bis Wassily Kandinsky begründeten den Bauhaus-Stil, der die Architektur des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat."
Das Luther-Denkmal in Wittenberg (Foto) wurde zusammen mit der Luther-Gedenkstätte in Eisleben 1996 als Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Sie stehen für einen bedeutsamen Abschnitt in der menschlichen Geschichte und sind als authentische Schauplätze der Reformation von außergewöhnlicher universeller Bedeutung, so die Unesco.
Das klassische Weimar zählt seit 1998 zum Unesco-Weltkulturerbe. Das Ensemble repräsentiert die Epoche der Weimarer Klassik. Dazu gehören unter anderem die Anna Amalia Bibliothek, die nach einem Brand 2004 mittlerweile wieder neu eröffnet wurde.
Die Wartburg bei Eisenach, Thüringen, wurde 1999 in die Welterbeliste aufgenommen als "ein hervorragendes Denkmal der feudalen Epoche in Mitteleuropa", so die Begründung der Unesco.
Zu dem Gebäudekomplex der Museumsinsel in Berlin, die die Unesco 1999 zum Weltkulturerbe erklärt hat, gehören fünf Museumsbauten: das Pergamon-Museum, das Alte Museum, die Nationalgalerie, das Bode-Museum (ehemals Kaiser-Friedrich-Museum) und das Neue Museum.
Schon Goethe schwärmte vom Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Im Jahr 2000 erklärte die Unesco es zum Weltkulturerbe. Sechs Schlösser, sieben historische Park- und Gartenanlagen und über hundert architektonische Schmuckstück sind in einer Landschaft von 142 Quadratkilometern verteilt.
Die Klosterinsel Reichenau im Bodensee ist ein Zeugnis von der religiösen und kulturellen Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter. Die drei romanischen Kirchen der Insel aus dem 9. bis 11. Jahrhundert veranschaulichen die frühmittelalterliche Architektur in Mitteleuropa. Seit 2000 gehört die Klosterinsel zum Weltkulturerbe der Unesco.
Das Welterbekomitee der Unesco hat 2001 den Industriekomplex Zeche und Kokerei Zollverein in Essen zur Welterbestätte erklärt. Die Zeche Zollverein Schacht XII in Essen war die größte und modernste Steinkohleförderanlage der Welt.
Die Altstadt von Stralsund (Foto) und die Altstadt von Wismar wurden 2002 als repräsentative Beispiele für das kulturelle Erbe der Hanse in die Welterbeliste aufgenommen. Als Begründung gab die Unesco an, dass sie idealtypisch die entwickelte Hansestadt während der Blütezeit des Städtebundes im 14. Jahrhundert repräsentieren.
Das Obere Mittelrheintal gehört seit 2002 zum Weltkulturerbe. Gemeint ist mit der Auszeichnung die Kulturlandschaft zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz.
Das Rathaus in Bremen wurde Anfang des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut und im frühen 17. Jahrhundert im Stil der Weser-Renaissance renoviert. Die Rolandstatue auf dem Marktplatz wurde 1404 als Wächter hanseatischer Freiheit errichtet. Die Unesco hat das Rathaus und die Rolandsfigur von Bremen im Juli 2004 in die Welterbeliste aufgenommen.
Der Muskauer Park ("Park Muzakowski") wurde 2004 als gemeinsames polnisch-deutsches Kulturerbe in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen. Der Park, der heute entlang der deutsch-polnischen Grenze liegt, wurde an beiden Ufern der Neiße 1815 bis 1844 angelegt. Er beeinflusste die Landschaftsarchitektur in Europa und Amerika.
Der obergermanisch-rätische Limes, hier ein Wachturm in der Nähe von Neuss, wurde 2005 in die Welterbe-Liste aufgenommen. Zusammen mit dem Hadrianswall in Großbritannien (seit 1987 Unesco-Weltkulturerbe) bildet der Limes die grenzüberschreitende Welterbestätte "Grenzen des Römischen Imperiums".
2006 hat die Unesco das Ensemble "Altstadt Regensburg mit Stadtamhof" in die Welterbeliste aufgenommen. Regensburg war im Hohen Mittelalter ein politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und ein blühendes europäisches Handelszentrum. Die Altstadt gilt als außergewöhnliches Beispiel für eine intakte mittelalterliche Großstadt.
Die Unesco hat die Siedlungen der Berliner Moderne 2008 in die Liste des Welterbes aufgenommen. Die sechs denkmalgeschützten Siedlungen repräsentieren einen neuen Typus des sozialen Wohnungsbaus aus der Zeit der klassischen Moderne. Sie übten in der Folgezeit beträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung von Architektur und Städtebau aus.
2009 hat die Unesco das Wattenmeer als grenzüberschreitende Weltnaturerbestätte anerkannt. Das Wattenmeer beherbergt eine außergewöhnlich große Artenvielfalt und hat eine große ökologische und geomorphologische Bedeutung.
2011 sind zwei uralte Buchenwälder in Mecklenburg-Vorpommern geadelt worden: Die Unesco erkannte Buchenwaldflächen in den Nationalparks Jasmund auf Rügen (Foto) und Müritz in der Mecklenburgischen Seenplatte als Weltnaturerbe an. An Rügens Kreideküste im Nationalpark Jasmund gehören 493 Hektar Buchenurwald zum Weltnaturerbe, im Müritz-Nationalpark bei Serrahn sind es 268 Hektar.
Die Fabrikanlage Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld gilt als Ursprungswerk der modernen Industriearchitektur. Seit 2011 gehört das Gebäude zum Unesco-Weltkulturerbe.
Unter dem Namen "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" hat die Unesco 2011 insgesamt 111 Pfahlbaufundstellen in sechs Alpenländern als grenzüberschreitendes Weltkulturerbe anerkannt, darunter auch 18 Fundstellen in Baden-Württemberg und Bayern.
Das Opernhaus in Bayreuth ist das bedeutendste und besterhaltene Beispiel barocker Theaterkultur. Es repräsentiert die höfische Opernhausarchitektur des 18. Jahrhunderts und gilt als eines der wichtigsten baulichen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft. Seit 2012 gehört es zum Unesco Weltkulturerbe.
Die Unesco hat das Karolingische Westwerk und die Civitas Corvey 2014 in die Welterbeliste aufgenommen. Das Westwerk im westfälischen Höxter ist das einzige erhaltene Modell aus der Zeit der Karolinger. Die Reichsabtei Corvey war ein geistiges und religiöses Zentrum des Frankenreichs.
Nach zwei vergeblichen Anläufen sind zwei Häuser der Stuttgarter Weissenhofsiedlung im Juli 2016 zum Weltkulturerbe ernannt worden. Die zwei Häuser des schweizerisch-französischen Architekten und Stadtplaners Le Corbusier (1887-1965) waren in dem Jahr die einzige Nominierung aus Deutschland gewesen.
Die in Baden-Württemberg gelegenen Höhlen der weltweit ältesten Eiszeitkunst wurden im Juli 2017 aufgenommen. Die Höhlen sind Fundorte der ältesten Kunstobjekte der Welt. Das Welterbekomitee erklärte, die Dichte der Funde, die Bedeutung des Ensembles für die Geschichte der Künste sowie der Beitrag der Stätte zur Erforschung des Jungpaläolithikums sei weltweit einzigartig.
Im Juli 2021 hat das Welterbekomitee die sogenannten SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz zum Welterbe ernannt. Als Verbund der SchUM-Städte bildeten Mainz, Worms und Speyer im Mittelalter das Zentrum des Judentums in Europa. Das Foto zeigt den jüdischen Friedhof in Worms.
Das neue Welterbe „Niedergermanischer Limes“ setzt sich aus 44 Bestandteilen von Rheinland-Pfalz bis ins niederländische Katwijk zusammen. Sie erzählen von mehr als 400 Jahren römischer Entwicklung im Norden des einstigen Imperiums.
Neu im Jahr 2021 hinzugekommen ist auch die Mathildenhöhe in Darmstadt. Die Kunstschaffenden legten hier den Grundstein für das, was das Bauhaus später perfektionierte und was heute mit dem Begriff des Neuen Bauens verbunden wird.