Ulknudel auf Amerikanisch

In "Voll abgezockt" überzeugt US-Komödien-Star Melissa McCarthy.

In Europa hat die Schauspielerin Melissa McCarthy noch keinen Star-Status. Das wird sich mit der Farce "Voll abgezockt" ändern. In Amerika jedenfalls wurde der erste Kinofilm mit ihr in einer Hauptrolle ein Erfolg. Die dort bisher als TV-Komödiantin bekannte amerikanische Version der Ulknudel Cindy aus Marzahn überzeugt mit viel derbem Witz und manch leisen Momenten als dreiste Diebin und Überlebenskünstlerin.

Melissa McCarthy spielt eine junge Frau auf Abwegen. Unter dem Namen Sandy Bigelow Patterson schmeißt sie in Florida mit Tausenden von Dollars um sich. Den Namen hat sie einem Finanzmanager im fernen Denver (Jason Bateman) geklaut. Sie kennt durch einen Trick alle seine Daten und konnte so Kreditkarten zu seinen Lasten fälschen. Das bringt ihn an den Rand des Ruins und kostet seinen guten Ruf. Vor allem den will er zurück. Drum macht er sich auf an die Ostküste.

Der betrogene Finanzfachmann will die junge Frau, deren wahren Namen er nicht kennt, von Miami nach Denver holen. Denn nur, wenn er sie den dortigen Behörden ausliefert, kann der aufopferungsvolle Familienvater sein Leben wieder ordnen. Die gemeinsame Fahrt des ungleichen Paares quer durch die USA wird erwartungsgemäß für beide zu einer Reise zum jeweils eigenen Ich.

Regisseur Seth Gordon ("Mein Schatz, unsere Familie und ich") setzt komplett auf die Präsenz seiner beiden Stars. Melissa McCarthy und Jason Bateman harmonieren perfekt miteinander. Sie halten die Komödie auch dann in Gang, wenn die Handlung sich von Gag zu Gag hangelt.

Melissa McCarthy stärkt zudem ihre Zugkraft als Kassenknüller. Mit der im Juni in den USA und im Oktober hierzulande anlaufenden Kriminalkomödie "Taffe Mädels" kommt sie an der Seite von Sandra Bullock sicher endgültig ganz oben an in Hollywood. Wir können uns von ihren Qualitäten in diesem Film einen Eindruck machen.

(dpa)
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