Berlin Trauer um NS-Zeitzeugen Max Mannheimer

Berlin · Bundespräsident Joachim Gauck hat den verstorbenen Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer als "einen großartigen Menschen und einen bedeutenden Zeitzeugen" gewürdigt. "Er, der durch die Hölle mehrerer Konzentrationslager ging, trat unermüdlich für Rechtsstaat und Demokratie ein", schrieb Gauck in einem Kondolenzbrief. Mannheimer war am Freitag im Alter von 96 Jahren in einer Münchner Klinik gestorben. Als Sohn einer jüdischen Familie aus Mähren im heutigen Tschechien war er mehr als zwei Jahre von den Nationalsozialisten in Konzentrationslagern gefangen gehalten worden, ehe er wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges von US-Soldaten befreit wurde. Seit den 1980er Jahren engagierte er sich als Zeitzeuge für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Seit 1988 war er Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau, einer Vereinigung ehemaliger KZ-Häftlinge.

"Wir schulden ihm Dank", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Mannheimer sei ein "Mahner gegen das Vergessen und großer Versöhner" gewesen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte Mannheimer als einen "Mensch der Hoffnung" und "überzeugten Europäer".

(dpa/kna)
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