Festival „Schönes Wochenende“ Hier wird Wagner einmal auf links gedreht

Jazz, klassische Musik und Sounds der Gegenwart – all dies können Besucher am Samstag und Sonntag beim Festival „Schönes Wochenende“ in der Tonhalle erleben. Neuentdeckungen und Hörerlebnisse garantiert.

Knöpft sich den Mythos Wagner vor: das Mike Svoboda Quartet.

Knöpft sich den Mythos Wagner vor: das Mike Svoboda Quartet.

Foto: Michael Fritschi

Vier Konzerte in zwei Tagen, zwei Uraufführungen von Komponisten aus Düsseldorf, neue Musik, die sich den brennenden Fragen der Gegenwart stellt: Das Festival „Schönes Wochenende“ am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Juni, in der Tonhalle verspricht (Neu-)Entdeckungen, Hörerlebnisse sowie spannende Zusammentreffen von klassischen und modernen Kompositionen.

Am Samstag erwartet die Besucher ein kontrastreicher Doppelpack: Startschuss ist das Konzert „How dare you“, in dem der Chor des Städtischen Musikvereins und das Düsseldorfer notabu.ensemble erstmals gemeinsam auftreten (Beginn 19 Uhr). Auf dem Programm stehen Mendelssohns Hymne „Hör mein Bitten“ und zwei brandneue Werke, die die in Düsseldorf ansässigen Komponisten Laura Marconi und Christoph Ritter im Auftrag der Tonhalle geschrieben haben. Die Uraufführungen widmen sich kraftvoll und poetisch dem wohl größten Fragezeichen der Gegenwart: Wie können wir auf die Bedrohung durch den Klimawandel reagieren? Gibt es überhaupt Rettung? Und wenn ja, woher kommt sie?

Im Anschluss kratzen der Weltklasse-Posaunist Mike Svoboda und sein Ensemble in „Do you love Wagner?“ (21 Uhr) am Mythos Richard Wagner. Mit spielerischer Leidenschaft, aber immer respektvoll dreht das „Mike Svoboda Quartet“ dessen Kompositionen auf links – Funk, Rock und Jazz paart sich mit Wagner, Parsifal mit Velvet Underground.

Ähnlich weit auseinander liegen die Klangwelten, wenn das solistisch besetzte Vokalensemble The Present aus Berlin am zweiten Festivaltag die Konzertbühne betritt. „Ex Utero“ (Sonntag, 18 Uhr) lässt 500 Jahre alte Psalmen und Concerti der Komponistin Chiara Margarita Cozzolani erklingen. The Present hat Stücke der italienischen Nonne, die zu Lebzeiten zu einem Star der Mailänder Kirchenmusik avancierte, mit Musik von drei Komponistinnen der Gegenwart zu einer Marienvesper für acht Stimmen und Continuo verwoben: Barock trifft den Sound der Gegenwart.

Zum Abschluss des Festivals ist das Brooklyn Rider Quartet aus New York zu erleben, das vom amerikanischen Strings Magazine als „Zukunft der Kammermusik“ bezeichnet wurde. Das Streichquartett versteht „The Four Elements“ (Sonntag, 20 Uhr) als „musikalischen Aufruf zum Handeln“ und als Appell, der globalen Erwärmung und der Zerstörung des Planeten mit allen Mitteln entgegenzutreten. Die sechs Werke des Programms stehen symbolisch für die Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser, zu hören sind Musik von Schostakowitsch und Dutilleux sowie neue Werke, von denen zwei extra für dieses Projekt komponiert wurden.

Info Tickets für das Festival „Schönes Wochenende“ kosten 17 Euro pro Konzert (ermäßigt 7 Euro), erhältlich über den Webshop auf www.tonhalle.de, telefonisch unter
0211-91 38 75 38 oder an der Konzertkasse.

(RP)
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