100.000 junge Christen reisen jedes Jahr nach Taizé, um zu beten, zu arbeiten — und zu feiern. Die Jugendlichen organisieren den Alltag im Pilgerort selbst und schaffen eine Atmosphäre, in der sie auch mal Schwäche zeigen dürfen. Für viele eine neue Erfahrung.
Taizé ist ein riesiges Jugendcamp — und doch ein Ort der Ruhe. Während der Gebete werden Schweige-Phasen eingehalten, und es gibt Orte der Besinnung: den Garten der Stille zum Beispiel.
Zur ökumenischen Gemeinschaft von Taizé zählen heute 100 Brüder aus 30 Nationen. Sie beten mit den vielen Tausend Jugendlichen, die bei ihnen zu Gast sind, stehen für persönliche Gespräche bereit und geben Beispiel für christliches Leben in Einfachheit.
100.000 junge Christen pilgern jedes Jahr in das Dorf in Frankreich zur ökumenischen Bruderschaft von Taizé. Was fasziniert sie? Was ließ den Ort zum größten christlichen Jugendtreff Europas werden. Unsere Autoren haben das wundersame Dorf besucht. Hier der Auftakt ihrer sechsteiligen Serie.
Der Alltag im französischen Pilgerort Taizé ist karg: Die Besucher übernachten in Holzbaracken, bekommen simple Mahlzeiten, verzichten auf Bequemlichkeit — und empfinden das als Befreiung. Auch die Liturgie ist schlicht und ermöglicht so Ökumene.
Während des Zweiten Weltkriegs strandet der Junge Ivan mit vier Brüdern in einem Heim nahe Taizé. In dem Dorf hat der Theologe Roger Schutz gerade eine christliche Gemeinschaft gegründet. Die Brüder helfen Menschen in Not — Waisenkindern zum Beispiel.