„Taiko Concert Nights“ Der Puls des Lebens
Düsseldorf · Zwei Jahre waren die großen japanischen Trommeln pandemiebedingt verstummt. Dafür wurden sie am Freitag- und Samstagabend im Robert-Schumann-Saal bei den „Taiko Concert Nights“ umso eindringlicher gespielt.
Taiko: Bei diesem Wort schlägt das Herz vieler Fans der japanischen Trommelkunst höher. Die „Taiko Concert Nights“ haben sich auf die Fahne geschrieben, die Vielfalt in der Interpretation des traditionellen Taiko-Spiels abzubilden. Nach zwei Jahren Zwangspause, ging das Spektakel am Wochenende im Robert-Schumann-Saal mit drei verschiedenen Acts über die Bühne.
Den Auftakt machten „Wadokyo“. Die Düsseldorfer Gruppe um Frank Dubberke hat sich längst eine feste Fangemeinde erspielt. Ihr Auftritt bei den „Taiko Concert Nights“ ist schon Tradition. Ebenso wie ein gemeinschaftlich gespieltes Stück aller Künstler zum Abschluss jedes Abends.
„Wadokyo“-Gründer Frank Dubberke ließ das jubelnde Publikum wissen, dass die Gruppe spontan entschieden habe, vom geplanten Programmablauf abzuweichen und sich stattdessen von der Stimmung im Saal mitreißen zu lassen, um das Stück „Pulse of Life“ anzustimmen. Pure Lebensfreude, die nicht nur die Düsseldorfer Trommler ausstrahlten.
Solo-Künstler Takuya Taniguchi begeisterte bereits zum zweiten Mal als Gast der „Taiko Concert Nights“ mit seinem abwechslungsreichen Auftritt. Auf der Shakuhachi genannten japanischen Bambusflöte stimmte er mit „Hikari e“ zunächst zarte Töne an, um dann als Ein-Mann-Orchester singend, trommelnd und Gong-schlagend das Tempo merklich anzuziehen. Als kleines Zwischenspiel stimmte der in München lebende Künstler auf einer Koto (japanische Wölbbrettzither, die gezupft und geschlagen wird), „Nami no Hana“ an. Ein Stück, das von den „Blüten der Wellen“ auf dem Meer in seiner Heimat Fukui erzählte.
Zum Abschluss seiner Performance huldigte Takuya Taniguchi der O-Daiko, der größten der japanischen Trommeln, die er mit höchster Perfektion schlug und diesen Kraftakt durch seinen intensiven Gesang unterstrich.
Dazu setzte die belgische Formation „Feniks Taiko“ mit ihren beswingten Eigenkompositionen einen gelungenen Kontrapunkt. Die Trommler gaben sich immer wieder den Raum, für kleine Augenblicke aus der Gruppe herauszutreten, nur um genauso schnell wieder mit ihr zu verschmelzen.
Das Ensemble war ebenfalls schon zu Gast bei den „Taiko Concert Nights“ und spontan für eine Gruppe eingesprungen, die nicht nach Düsseldorf kommen konnte.