Berlin Suhrkamp mit einer neuen Regenbogen-Reihe

Berlin · Die einst so berühmte Suhrkamp-Kultur hat einen jungen Ableger bekommen: "edition suhrkamp digital" heißt die neue Reihe. Sie erinnert schon in ihrem Namen an jene große "edition suhrkamp", die seit 1963 lange Zeit die wichtigste Fundgrube und Inspirationsquelle für die Intellektuellen dieser Republik war. Noch heute verkaufen sich einzelne Bände dieser Reihe in allen Regenbogenfarben bis zu 70 000 Mal pro Jahr.

Bei Suhrkamp hat man neue und überdies gute Erfahrungen gemacht, etwa mit dem Sammelband zur Guttenberg-Affäre, "Inszenierung als Beruf", der mit 12 000 verkauften Exemplaren auf ein überraschend großes Leserecho stieß und den Büchermachern deutlich zeigte, dass Leser auch zu komplexen Themen zeitnah in Buchform informiert werden wollen. Und so hat Suhrkamp das erfunden, was unter dem Begriff des Long-Form Journalism in Amerika erfolgreich ist und was hierzulande auch mit dem kleinen Essay "Empört Euch!" von Stéphane Hessel fruchtete.

Jetzt also die "edition suhrkamp digital", die – bis auf die obligate E-Book-Variante – erst einmal keine besondere digitale Form haben wird. Aber: Innerhalb von vier bis sechs Wochen will man künftig nach den Worten des verantwortlichen Lektors Heinrich Geiselberger aktuelle Themen aufgreifen und einen guten Autor finden für einen Essay im überschaubaren Umfang – das heißt ungefähr 40 bis 60 Seiten zum Preis zwischen 4,99 und 6,99 Euro.

Die Mischung des erhofften Erfolgs: ein bisschen Journalismus, ein bisschen Buchkultur und ein bisschen Kult. Denn auch die kleine Form wird in einem zwölftonigen Farbenspektrum erscheinen und auf diese Weise zum Sammeln animieren. Die ersten drei Bände jedenfalls bieten ein weites Spektrum: von "Sperrzone Fukushima" bis "Occupy!" und "Weihnachten" – der Beitrag über ein globales Fest.

(RP)
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