Nomen est Omen? Das Geheimnis der Spitznamen

Düsseldorf · Die meisten haben einen. Viele mögen ihn nicht. Mancher bedauert, keinen zu besitzen. Spitznamen wohnt eine geheimnisvolle Macht inne, die den einen oder die andere auf die Probe stellt.

 Alles „Opfer“ von Spitznamen (Symbolbild).

Alles „Opfer“ von Spitznamen (Symbolbild).

Foto: SCHNETTLER/FOTOS: AP, DPA (4), Fortuna Düsseldorf, Istock (6) GRAFIK: C. SCHNETTLER

Namen sorgen üblicherweise wenig für Emotionen. Ein adeliges „von“ mag kurzfristig beeindrucken, ein Bäcker, der auch Bäcker heißt, Schmunzeln hervorrufen, eine „Sandy“ aussagekräftiger sein als ein „Jürgen“. Allenfalls schätzen Menschen aufgrund des Vornamens einer Person deren ungefähres Alter ein. Je mehr Jugend aus dem Ergebnis spricht, desto positiver sind die damit assoziierten Eigenschaften. Spitznamen funktionieren komplett anders. Sie stammen keinesfalls stets von liebenden Eltern. Mit Spitznamen lässt sich durchaus kosen und necken, aber auch spotten und schmähen. Omen wird hier sozusagen zu Nomen. „Angie“ zum Beispiel wird Angela Merkel besser gefallen haben als „Mutti“ oder „Kohls Mädchen“, „Bruder Johannes“ dem früheren Ministerpräsidenten von NRW besser als „Rottweiler“ der zweiten Gattin von Prinz Charles.