Vertrauenskrise im Erzbistum Köln dauert an Stadtdechant Heidkamp fordert Stellungnahme von Kardinal Woelki

Exklusiv | Düsseldor/Köln · Der Düsseldorfer Stadtdechant Frank Heidkamp verurteilt die mögliche Instrumentalisierung des Kölner Betroffenbeirats durch die Bistumsleitung. Er fordert schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit.

Der Stadtdechant von Düsseldorf: Frank Heidkamp.

Der Stadtdechant von Düsseldorf: Frank Heidkamp.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Kardinal Rainer Maria Woelki schweigt nicht. Allerdings gilt seine jüngste Botschaft den I-Dötzchen des Erzbistums. Auf einer Faltkarte wünscht er den Erstklässlern Gottes Segen. „Schön, dass Du da bist!“, schreibt der Kardinal dem Nachwuchs.

Unterdessen warten viele Gläubige auf eine Stellungnahme Woelkis zu Berichten des „Kölner Stadt-Anzeigers“ über die PR-Strategie der Bistumsleitung während der Missbrauchsaufarbeitung. Danach sollen die Fachleute dem Kardinal wie auch seinem damaligen Generalvikar Markus Hofmann geraten haben, den Betroffenenbeirat des Erzbistums auf ihre Linie zu bringen und dem Wechsel der Missbrauchsgutachter zuzustimmen. Später traten Mitglieder aus dem Betroffenenbeirat aus, da sie sich überrumpelt und ein zweites Mal missbraucht fühlten.

Nun fordert auch der Düsseldorfer Stadtdechant Frank Heidkamp ein Wort des Erzbischofs. Gerade in letzter Zeit hätten verschiedene Stadt- und Kreisdechanten immer wieder Transparenz und eine schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit gefordert. „Dies gilt in besonderer Weise im Umgang mit Missbrauchsopfern“, erklärte er gegenüber unserer Redaktion.

Die Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise der Katholischen Kirche im Erzbistum Köln und auch darüber hinaus könne nach seinen Worten nur so angegangen werden. Und: „Einen Betroffenenbeirat zu instrumentalisieren und Journalisten zu manipulieren geht für mich gar nicht. Deshalb erwarte ich, wie meine Mitbrüder in Köln, Bonn und Wuppertal, möglichst bald eine Stellungnahme unseres Kardinals.“

Zuvor hatten bereits die Stadtdechanten Robert Kleine (Köln), Wolfgang Picken (Bonn) und Bruno Kurth (Wuppertal) Kardinal Woelki zu einer unverzüglichen Stellungnahme zu den erhobenen Vorwürfen aufgefordert.

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