Wuppertal Skulpturenpark zeigt Häuser von Erwin Wurm

Wuppertal · Die Häuser von Erwin Wurm sind keine einladenden, gastlichen Gebäude mit großen Fenstern, sondern eher abweisende Festungen mit schießschartenartigen Schlitzen. Zerfließende Wohnklötze, in denen niemand leben möchte. Im Wuppertaler Skulpturenpark von Tony Cragg können jetzt diese Alpträume jedes Hausbesitzers angeschaut werden. "Es hat mich interessiert, eine konkrete Form zu zerstören, um daraus etwas Neues entstehen zu lassen", sagt Erwin Wurm über seine aktuellen Skulpturen.

 Das "Fat House" von Erwin Wurm.

Das "Fat House" von Erwin Wurm.

Foto: Skulpturenpark

Die Größte von ihnen steht neben der Villa Waldfrieden im Park und gibt der Ausstellung ihren Titel "Am I still a house?". Es handelt sich um das "Fat House" (fettes Haus) - adipös, aufgequollen und eine Art vor sich hin räsonierende Kunstpersönlichkeit. Das erfährt der Besucher, wenn er das wie ein überdimensionales Marshmallow wirkende Objekt betritt, in einem Video. Es stellt in dem Film als animiertes "Haus im Haus" Fragen wie: "Wann ist ein Haus Kunst und wer befindet darüber? Architekten oder diejenigen, die über Kunst reden und schreiben? "

Tony Cragg, dem Besitzer des Sklupturenparks, gefällt es, dass sich sein österreichischer Kollege in keine Kategorie einordnen lässt. Sondern so eigenständig ist, wie er seiner Meinung nach sein soll.

Das bedeutet, dass Erwin Wurm mit Skulpturen, Aktionen, Fotos, Videos und Büchern auf feine und sehr unterschiedliche Weise einen ironischen Blick auf Alltagsgegenstände eröffnet und ihre Funktion immer wieder in Frage stellt.

Die Ausstellung ist bis zum 12. Juli im Skulpturenpark Wuppertal, Hirschstraße 12, zu sehen.

(RP)
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