Düsseldorf Scooter: Techno mit 140 Schlägen pro Minute

Düsseldorf · Der Stellenwert von Scooter aus Hamburg bemisst sich nach den Fahnen im Publikum: italienische, niederländische, je nach Herkunft der Fans. Zu "Back in the U. K." tanzen die Briten weiter hinten mit besonderer Härte. "Faster, harder, loud and free", schreit H. P. Baxxter in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Hall programmatisch.

Scooter spielen Techno. Die Bässe sind stumpf, blitzschnell und werden von schneidenden Keyboard-Flächen verteidigt. In seltenen Trance-Momenten blickt Baxxter in die nahe Zukunft: "Here we go" und "Jump", befiehlt er mit Hall auf der Stimme.

Anders als Westbam und Rainald Goetz haben Scooter Techno nie als Dancefloor-Utopie ideologisiert. Bei Scooter hieß es immer, was in der Düsseldorfer Halle noch gilt: "Doing it for the masses". Die einen markieren mit bunter Sonnenbrille ihre ironische Distanz, die anderen waren vor Konzertbeginn schon am Limit. "The question is what is the question", singt das Kollektiv. Scooter fahren jeden Überbau mit 140 Beats pro Minute gegen die Wand. Zwei Stunden geht die Werkschau. Die Band hat einst geschaffen, was von den 90ern im popkulturellen Gedächtnis bleibt: "Hyper! Hyper!" Das war ihr erster Hit. Den spielen sie nach 20 Jahren zum Schluss.

(RP)
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