Romeo und Julia als schwerfälliges Science-Fiction-Drama

Die Welt steht Kopf – im neuen Film von Kirsten Dunst und Jim Sturgess. "Upside Down" heißt die Science-Fiction-Romanze in 3D, in der ein Mann und seine Angebetete auf zwei verschiedenen Planeten leben. Das besondere: Die eine Welt ist das Spiegelbild der anderen, mit entgegengesetzter Schwerkraft. Einzige Verbindung sind zwei Bergspitzen, die sich fast berühren. Doch jeglicher Kontakt ist bei Todesstrafe verboten, denn die eine Welt ist reich, die andere bitterarm.

Das hindert den fleißigen Adam (Jim Sturgess) nicht daran, sich in die wunderschöne Eden (Kirsten Dunst) zu verlieben. Mit allen Tricks versucht er, zu ihr auf den Planeten der reichen Weltenherrscher zu gelangen – unter Lebensgefahr. Für die Liebe nimmt er das in Kauf.

Regisseur und Drehbuchautor Juan Solanas hatte die Idee dazu nach einem Traum: "Ich habe einen Mann auf einem Berggipfel gesehen, der nach oben schaut und dort auf einem anderen spiegelverkehrten Berggipfel eine Frau sieht." Aus diesem Bild entwickelte der Fotograf seine Geschichte.

Als Liebhaber der hübschen Eden kommt Adam allein aufgrund seiner Herkunft nicht infrage. Die schöne Welt ist den Reichen vorbehalten, die anderen müssen schuften. Und werden dafür auch noch regelrecht diskriminiert.

Die Idee mit den zwei Welten ist interessant. Mit allerlei technischen Tricks schafft es Adam, die Schwerkraft zu überwinden. Er setzt sich über die Anziehung seines Planeten hinweg und schwingt sich empor in die schöne, bessere Welt. Dabei riskiert er sein Leben. Doch insgesamt wirkt das Werk über weite Strecken ermüdend, bedeutungsschwer und viel zu überladen. Denn in die Romanze der beiden hat Solanas gewichtige Themen eingewebt: Umweltzerstörung, Sklaverei und Ausbeutung – alles klingt in dem Film an. Zu viel für diese Romeo-und-Julia-Geschichte, die einfach nicht vom Fleck kommt und ihre Schwerfälligkeit nicht zu überwinden vermag. ll

(dpa)
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