Verstrickungen im Vatikan Der Papst und der Holocaust

Rom · Pius XII. war zur Zeit des Nationalsozialismus Oberhaupt der katholischen Kirche. Wissenschaftler erforschen, was der Papst wusste.

 Papst Pius XII. auf einem Foto vom 1. September 1945.

Papst Pius XII. auf einem Foto vom 1. September 1945.

Foto: dpa/---

Der Vorwurf ist spätestens seit 1963 in der Öffentlichkeit. Damals wurde in Berlin das Theaterstück „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth uraufgeführt, dem er den Beinamen „ein christliches Trauerspiel“ gegeben hatte. Thema war die Haltung des Vatikan zum Nazi-Regime, insbesondere klagte das Stück das damalige Oberhaupt der Katholiken, Papst Pius XII, an: Er habe den Massenmord der Juden schweigend hingenommen. Seit bald 70 Jahren läuft die Diskussion über die Rolle des Papstes zur Hitler-Zeit. Nun könnte langsam Licht ins Dunkel kommen. Seit Montag haben Wissenschaftler Zugang zu den Akten aus dem Pontifikat Eugenio Pacellis im Vatikan.