Philipp Kaiser – künftiger Chef des Museums Ludwig

Köln Das Wort "Potenzial" mag Philipp Kaiser ganz besonders. Der designierte Direktor des Museums Ludwig in Köln sieht in "der Sammlung von Weltrang noch viel Potenzial" und hält das Rheinland für "eine Region voller Potenzial". Gestern stellte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters den "denkbar besten" Kandidaten erstmals der Öffentlichkeit vor.

Die "wichtigste Personalie der Kulturwelt" war indes schon vorher bekannt geworden. Der 39 Jahre alte Schweizer Philipp Kaiser ist Senior Curator am Museum of Contemporary Art in Los Angeles. Sein neues Amt soll der promovierte Kunsthistoriker am 1. November 2012 antreten. Er wird Nachfolger von Kasper König, der Ende 2012 in den Ruhestand geht.

König ist seit 2000 Chef des bedeutenden Museums für Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Er gilt als einer der einflussreichsten Vertreter der Kunstszene. Er selbst hatte sich für den jungen Kollegen als seinen Nachfolger stark gemacht. "Wir brauchen einen beherzten Generationswechsel. Ich bin erleichtert, dass die Entscheidung noch in diesem Jahr fallen wird", sagte König. Noch hat Kaiser den Posten nicht; die Kommunalpolitik muss noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.

Roters und König lobten Kaiser als einen reflektierenden und präzisen Ausstellungsmacher. Er sei sowohl in der Lehre als auch in der Forschung aktiv. Er verfüge über erstklassige Kontakte zu Sammlern und Künstlern. Der in Bern geborene Kurator kennt den europäischen und amerikanischen Kunstbetrieb gut. Er studierte in Basel und Hamburg Kunstgeschichte, Deutsche Literaturwissenschaft und Linguistik. Zu Kaisers Interessensgebieten und Ausstellungsschwerpunkten zählen neben Malerei und konzeptioneller Kunst Fotografie und Video.

Kaiser kündigte an, dass ihm im Museum Ludwig an der Weiterentwicklung der bestehenden Sammlung gelegen sei. Neben der Arbeit an den Hauptsträngen wie der Pop- Art schwebe ihm vor, die Sammlungspolitik über Malerei und Skulpturen hinaus auszubauen.

(RP)
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