Papst zu Weihnachten Papst ruft zu Frieden auf

Rom · 55.000 Gläubige kamen an Weihnachten nach Rom. Kirchenvertreter mahnten zum Umweltschutz.

 Papst Franziskus auf dem Hauptbalkon des Petersdoms.

Papst Franziskus auf dem Hauptbalkon des Petersdoms.

Foto: dpa/Alessandra Tarantino

(kna/dpa) Mit Appellen zu Frieden und Versöhnung haben Christen in aller Welt an Weihnachten der Geburt Jesu gedacht. Im Vatikan erinnerte Papst Franziskus am Ersten Weihnachtstag an die Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung. Christus möge das „oft verhärtete und egoistische Herz“ der Menschen erweichen, bat er. „Möge Christus das Licht für die vielen Kinder sein, die unter dem Krieg und den Konflikten im Nahen Osten und in verschiedenen Ländern der Erde leiden. Er richte das geschätzte syrische Volk auf, das immer noch kein Ende der Feindseligkeiten findet“, sagte Franziskus von der Loggia des Petersdoms vor Gläubigen aus aller Welt, bevor er den traditionellen Segen „Urbi et orbi“ („der Stadt und dem Erdkreis“) erteilte. Laut vatikanischer Gendarmerie waren 55.000 Menschen auf den Petersplatz gekommen.

In Deutschland mahnten Vertreter der Kirchen zu einem umweltfreundlichen Lebensstil. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx verwies auf die Fridays-for-Future-Demonstrationen. In der Menschwerdung Gottes nehme dieser jeden „in den Blick und in die Arme“, sagte Marx. Wer dieser Botschaft folge, müsse sich für das Wohl der Menschen und der Umwelt einsetzen und dürfe nicht mehr nur das eigene Ich und die eigene Nation sehen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, sagte, Weihnachten setze „moralische Leitplanken“ gegen jede Form von Egoismus.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki warnte vor Gefahren der Digitalisierung. Humanoide Roboter könnten streicheln, lachen und weinen, sagte er. Sie imitierten aber nur menschliche Nähe. „Weihnachten erinnert daran, dass – neben all dem Guten, das mit der Digitalisierung verbunden ist – nichts die wirkliche, menschliche Nähe ersetzen kann.“

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