Düsseldorf NRW: 8,4 Millionen Euro mehr für Kulturförderung

Düsseldorf · In der gestrigen Sitzung des Kulturausschusses im Düsseldorfer Landtag ging es um das Buch als Kulturgut und die Zukunft der Stadttheater. Während zum ersten Punkt ein glänzender Vortrag des Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar bei den Vertretern aller Fraktionen großen Beifall fand und seine Forderungen angesichts wachsender Digitalisierung vielleicht bald in eine Gesetzesvorlage münden, bildete die Finanzierung der kommunalen Theater zunächst die altbekannten Streitpunkte ab.

Die CDU forderte, den kürzlich zur Linderung aktueller Nöte in den NRW-Städten geschlossenen "Theaterpakt" zu einer Dauereinrichtung zu machen. Diese Stützungsmaßnahme der Landesregierung sah für das vergangene Haushaltsjahr einen Betrag von 4,5 Millionen Euro vor. Die Regierungsfraktionen betonten allerdings ihre Ansicht, dass bei Notlagen auch kultureller Art die reichen Kommunen den ärmeren beispringen müssten. Dann aber ließ Kulturministerin Ute Schäfer mitteilen, dass für 2012 die Kulturförderung allgemein um 8,4 Millionen angehoben wird. Der entsprechende Etatansatz soll demnach auf knapp 200 Millionen Euro steigen. Natürlich gibt es auch in diesem Jahr Geld für alle landeseigenen Kultur-Einrichtungen. Darüber hinaus wird aber auch der Theaterpakt Bestand haben. Die Zusammenarbeit mit den theater- und orchestertragenden Kommunen und ihren Intendanten habe sich bewährt, so die Ministerin im Ausschuss. Weiterhin betonte Ute Schäfer, dass eine breite kulturelle Teilhabe nicht denkbar sei ohne künstlerische Avantgarde, ohne Spitzenkunst, die über die Grenzen des Landes ausstrahle und die Menschen begeistere: "Deshalb werden wir trotz schwieriger Finanzlage den Gesamtansatz für die Kultur erhöhen."

Schon bei dem Vortrag Ranga Yogeshwars hatte die Ministerin erkennen lassen, wie wichtig ihr die kulturelle Bildung junger Menschen ist. Entsprechende Programme der Kommunen und des Landes sollen auch in Zukunft besondere Unterstützung erhalten. Dazu gehörte Ende vorigen Jahres ein "Kulturrucksack NRW", der im neuen Haushalt mit rund drei Millionen gefördert wird. Und das Projekt Jeki (Jedem Kind ein Instrument) mit zwei Millionen Euro an neuen Mitteln. Ihr Ziel sei es, so Schäfer, NRW zu einem "Kinder- und Jugendkulturland" zu machen.

(RP)
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