Berlin Nöstlinger wehrt Vorwürfe wegen Antisemitismus ab

Berlin · Die Kinderbuch-Autorin Christine Nöstlinger lehnt in der Antisemitismus-Diskussion Änderungen ihrer Texte ab. "Ein Unfug! In Erwachsenenliteratur würde man nie so reinpfuschen", sagte die 76 -Jährige im Interview. Das zeige, dass "Kinderliteratur für viele nicht mehr ist als eine Pädagogikpille, eingewickelt in Geschichterlpapier". Die Autorin schrieb mehr als 100 Kinder- und Jugendbücher, unter anderem "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig". In dem Buch geht es um einen König Kumi-Ori, der von seinem Volk verjagt wird. Kumi-Ori ist ein hebräisches Wort und bedeutet unter anderem Jerusalem.

Nöstlinger wurde daher Antisemitismus vorgeworfen. "Das ist so was von lächerlich", kommentierte die 76-Jährige. Sie sei auf das Wort in einem Gedicht von Paul Celan gestoßen. Eine jüdische Freundin habe es ihr mit "erhebt euch" übersetzt. "Das gefiel mir: Ein Tyrann, gegen den sich sein Volk erhoben hat, heißt ,erhebt euch'. Das war mein Privatwitz", betonte Nöstlinger.

(dpa)
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