Köln Nicht nur für Girlies: Tom Odell entzückt in Köln

Köln · Er sieht aus wie der junge Kurt Cobain. Er spielt Klavier und singt wie Chris Martin von Coldplay. Wenn seine Stimme brüchig wird, denkt man an David Bowie oder Conor Oberst von Bright Eyes, und seine Band klingt wegen der Vintage-Mikrofonierung nach den Beatles im Cavern Club. Bei Tom Odell türmt sich so viel Musikgeschichte, dass sein Auftritt im Kölner E-Werk allein deshalb interessant ist. 2000 Fans feiern den Engländer. Dass die schöne Halle seit langem ausverkauft ist, spricht dafür, dass Tom Odell mitten im Durchbruch steckt – eigentlich war das Konzert für die kleinere Essigfabrik angesetzt.

Dass das Publikum bunt gemischt ist und nicht nur aus jungen Mädchen besteht, die den Blondschopf anhimmeln, liegt daran, dass Tom Odell vielen Hörern etwas bietet. Der Sound, den der Sänger und Pianist und seine Band liefern, wirkt jedoch wie aus der Zeit gefallen. Er klingt roh und voll, nicht gebügelt, es knarzt. Bei den vielen Covern von The Beatles' "Oh! Darling" bis Etta James' "I Just Want To Make Love To You" macht das absolut Sinn.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort