New Yorker Met eröffnet mit Anna Netrebko

New York (RP) Es war die 128. Saisoneröffnung an der New Yorker Met, eine Gala, bei der alle Augen oder besser: die Ohren auf Stargast Anna Netrebko ausgerichtet waren, die wie keine andere den internationalen Opernbetrieb beherrscht. Zwischen 85 und 1750 Dollar kosteten die Karten; ohne Ticket lauschten Tausende der Direktübertragung auf dem Times Square und der zentralen Plaza des Lincoln Centers. Seit ihrem Debüt als Natascha in Prokofieffs "Krieg und Frieden" im Jahre 2002 avancierte die russische Sopranistin mit zweiter österreichischer Staatsbürgerschaft in Windeseile zum Publikumsliebling der New Yorker Opernfans und ist nun in ihrer zehnten Saison an der Met zu hören.

Die 40-Jährige knüpft damit an eine Tradition großer Diven an, die wie Leontyne Price, Renata Scotto, Mirella Freni, Joan Sutherland oder auch Renée Fleming über die Jahrzehnte hinweg nicht nur die Menschen in dem 3900 Sitzplätze fassenden Opernhaus, sondern von dort aus auch in der ganzen Welt fasziniert haben.

Die "New York Times" würdigte den Auftritt der Diva in der Titelrolle der in der Met noch nie gespielten Donizetti-Oper "Anna Bolena" ausführlich. Kritiker Anthony Tommasini schwärmte von der Strahlkraft der Stimme und ihrer glänzenden Wärme, von den schwebenden hohen Tönen. Wenn auch die Inszenierung nicht gut wegkam, sondern als uninspiriert bewertet wurde, so waren der Netrebko die Bravi und langanhaltender Applaus sicher. Sie muss dabei kurz aus der Rolle gefallen sein und gelächelt haben. So etwas liebt man in New York.

(RP)
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