Düsseldorf Nächste Runde im Streit um Picassos "Madame Soller"

York (dpa) Nach jahrelangem Streit fordern die Erben des jüdischen Kunstsammlers Paul von Mendelssohn-Bartholdy ein wertvolles Picasso-Gemälde nun per Gericht vom Freistaat Bayern zurück. Die Erben geben an, dass Mendelssohn-Bartholdy das Werk "Madame Soler" nur aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verkauft habe. Die Staatsgemäldesammlungen hatten Rückgabeforderungen 2010 abgelehnt. Sie seien zu der Ansicht gelangt, dass es sich nicht um einen verfolgungsbedingten Verkauf handelte.

Dem jüdischen Bankier – einem Neffen des Komponisten – gehörte bis 1935 eine Kunstsammlung, darunter mehrere Gemälde von Picasso. Kurz vor seinem Tod verkaufte er an den jüdischen Kunsthändler Justin K. Thannhauser, darunter das Werk "Madame Soler". Vor einer Beschlagnahmeaktion in Paris um 1940 gelang es Thannhauser offenbar, einen Teil seiner Gemälde aus der Stadt herauszubekommen. Darunter könnte auch das fragliche Bild "Madame Soler" gewesen sein. In New York habe das Bild in den privaten Wohnräumen des Kunsthändlers gehangen. In den 1960er Jahren bemühten sich die Münchner Staatsgemäldesammlungen um das Bild; Thannhauser, der selbst nie wieder deutschen Boden betrat, verkaufte das Bild in seine frühere Heimat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort