Düsseldorf Nach der Trennung: Aus Oasis wird Beady Eye

Düsseldorf · Die Breitbeinigkeit, das war Oasis, das Rotzige und Anmaßende, die Arroganz, mit der sie ihre bei Beatles und Stones geklauten und einfach gestrickten Songs auf die Bühne brachten. Oasis war klingendes Mackertum, das hat sie groß gemacht, großartig. Männer, die ein Konzert der Band sahen und sich nicht zwei Stunden lang wünschten, so zu sein wie die Jungs da oben, gibt es nicht, und man muss sich nur mal den Video-Clip zum Lied "D' You Know What I Mean" ansehen, dann weiß man, wie Pop sein muss: mehr als Musik, lässig, aus der Hüfte kommend, hingeworfen, wichtig.

Seit dem 28. August 2009 gibt es Oasis nicht mehr, damals zerstritten sich die Brüder Liam (Gesang) und Noel Gallagher (Gitarre) endgültig, und Noel, der ältere und etwas klügere, verließ die Band. Liam und die drei anderen Musiker machten weiter, sie nennen sich nun Beady Eye, und morgen erscheint ihr erstes Album: "Different Gear, Still Speeding". Es klingt wie eine Platte von Oasis, besser gesagt: wie eine Sammlung von Oasis-B-Seiten. Die Songs sind noch einfacher gestrickt. Noel hatte bei Oasis zuletzt den Krautrock als Referenz eingeführt, jetzt wird wieder ausschließlich bei den Beatles abgekupfert. Keine Experimente, bitte.

Was einen dennoch beglückt: die Stimme. Gossenstolz und Selbstgewissheit. Beady Eye also. Gut, dass Noel fort ist und nicht Liam.

(RP)
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