Fotos Von Miley Cyrus bis Nirvana - große Skandale der Popgeschichte
Zumindest im Hinblick auf Skandalträchtigkeit zählt Miley Cyrus seit ihrem Vulgär-Auftritt bei den MTV Video Music Awards 2013 zu den Top-Stars. Eindeutige Hüftreibereien mit Partner Robin Thicke, laszive Zungenleckerei und penetrante Griffe in den Schritt - die Öffentlichkeit reagierte entsetzt.
Kein Einzelfall, wie ein Blick in die Popgeschichte zeigt.
Als Mutter aller inszenierten Skandals darf man wohl diesen Kuss zwischen Britney Spears und Madonna im Jahr 2003 betrachten. Bemerkenswert: Gastgeber dieses Ereignisses war abermals MTV.
Schon mehr als 20 Jahre liegt die Aufregung um Nirvana-Frontmann Kurt Cobain zurück, übrigens auch bei MTV. Der langte gleich doppelt hin. Erst spielte er mit seiner Band den vom Sender verbotenen Titel Rape Me", anschließend spuckte Cobain auch noch auf das Klavier von John Lennon. Er war davon ausgegangen, das gute Stücke gehöre zu Axl Rose von den verhassten Guns'n'Roses.
2009: Mit einer Blut-Performance sorgte Lady Gaga gezielt für großes Aufsehen. Ihre Dankesrede für den Preis spickte sie mit vulgären Ausdrücken. Zum Schluss sagt sie: "Danke für Gott und die Schwulen."
Die MTV Awards garantieren im Business größtmögliche Öffentlichkeit. Darum wählte sie wohl auch Britney Spears als Ort für ihr Comeback 2007. Wegen überschüssiger Pfunde und unbeholfener Bewegungen geriet es zum Desaster.
Der britische Komiker Sacha Baron Cohen, bekannt aus "Borat", mischte die MTV Movie Awards 2009 mit einem gewagten Stunt auf. Er landete mit nacktem Hintern auf Rapper Eminem.
Auch unfreiwillige Skandale gehören dazu. Zum Beispiel der Auftritt von Christina Aguilera beim Superbowl 2011. Vor einem Millionenpublikum verstolpert sie den Text der amerikanischen Hymne.
Weniger unfreiwillig war vermutlich der berüchtigte Busenblitzer von Janet Jackson beim Superbowl 2004. Amerika war schockiert. Sie verwies auf eine "Fehlfunktion" ihrer Garderobe. Dass sie darunter Sterne auf der Brust trägt, war demnach reiner Zufall.
Eher peinlich geriet im Jahr 1994 der Versuch von Michael Jackson, die Ernsthaftigkeit seiner Liebe zu Lisa Marie Presley unter Beweis zu stellen. Damals kursierten massive Zweifel. Der Kuss bei den MTV Awards geriet derart künstlich, dass die Beziehung erst recht als zerrüttet galt.
2009, wieder die MTV Awards: Kanye West reißt der Preisträgerin Talyor Swift das Mikrofon aus der Hand und beschimpft die Entscheidung der Jury. Seine Freundin Beyoncé hätte den Preis viel mehr verdient. Der Rapper wurde daraufhin ausgebuht.
Freilich ist das Genre des Popskandals nicht allein auf die Bühne beschränkt. Auch im Musikvideo lässt sich vortrefflich provozieren. Schon 1982 gelang das der Band Queen mit dem anzüglichen " Body Language". Die Folge: Sendeverbot bei MTV, angeblich wegen homoerotischer Anspielungen.
Ungekrönte Königin der Videoskandale ist und bleibt aber Madonna. Den Anfang machte sie mit " Like a prayer", einem Titel aus dem Jahr 1989. Die Kirche war außer sich, weil die Sängerin vor brennenden Kreuzen tanzte und eine dunkelhäutige Statue küsste, die einen dunkelhäutigen Jesus andeutete.
Ähnlich gewaltig war der Wirbel um den Titel zu Madonnas " Justify my love", in dem sie das Ausmaß an Sexualität im Pop auf eine neue Spitze trieb.
Robbie Williams holte sich sein Sendeverbot lieber durch explizite Horrorbilder in " Rock DJ" (2000) ab.
Miley Cyrus darf also auf eine stolze Ahnenreihe zurückschauen. Auch sie ist nur ein Kind ihrer Zeit.