Neues Album der Pop-Diva Unpersönlich: "Aphrodite" von Kylie Minogue

(RP). Die Herrscher der Musikszene sind die Produzenten, dieses Album zeigt es aufs Neue. Es ist normal, dass sich Superstars wie Madonna und Robbie Williams kreative Köpfe ins Studio holen, die Songs schreiben, sie abmischen, die Stimme gut klingen lassen. Kylie Minogue übertrifft mit ihrem Album "Aphrodite" jedoch alle. Sie beschäftigt 27 Autoren und 14 Produzenten, darunter große Namen wie Richard X, Calvin Harris und Stuart Price, der schon für Madonnas Platte "Confessions On A Dancefloor" verantwortlich war.

Spacy-Kylie und die galaktischen Unholde
13 Bilder

Spacy-Kylie und die galaktischen Unholde

13 Bilder

So klingt die Platte überfrachtet und orientierungslos. Die 80er Jahre dienen als Quelle, dazu kommen billige Beats und lagenweise Klangteppiche. Und wenn der Song pickepackevoll ist, ertönt irgendwo noch eine Kuhglocke. Unter den zwölf Stücken ist keine Ballade, es geht hoch her, der Sehnsuchtsort ist hier die Großraumdisco am Rande einer niederländischen Großstadt: Fete, Hände hoch und ab die Post.

Man kann nicht mal sagen, dass die 42-jährige Kylie Minogue sich nicht mit Anmut und Würde in der krachigen Euphorie behaupten würde. "All The Lovers" etwa und "Get Outta My Way" sind gelungene Songs, die einem den Sommer versüßen können. Aber sie sind nicht besonders wie "Spinning Around" oder "Can't Get You Out Of My Head", die ihre Hörer verführten und nicht mehr losließen. Man denkt nicht: Ah, Kylie Minogue! Auch Britney Spears könnte die neuen Titel vortragen.

Minogue geht in ihrer Musik verloren, sie ist zu Besuch auf dem eigenen Album. Was fehlt, ist die Emotion, das Persönliche. Dabei weiß man, dass sie leidenschaftlich klingen kann. Man denke an das Album "Impossible Princess", ihre einzige intime Platte. Zwölf Jahre ist das her.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort