„Songs Of Surrender“ Die 40 Lieder vom neuen U2-Album in der Einzelkritik
New York · Für ihr neues Album „Songs of Surrender“ hat die Band U2 viele ihrer Klassiker neu eingespielt. Doch wie gut sind die akustischen Neuversionen? Eine Kritik – Song für Song.

Die 40 Lieder von „Songs Of Surrender“ in der Einzelkritik
Die irische Rockband hat 40 ihrer bekanntesten Lieder neu interpretiert – „mit Intimität als neuen Ansatz“, wie Gitarrist The Edge im Interview mit der Nachrichtenagentur AP erklärt. Die „Songs of Surrender“ ergänzen Sänger Bonos Memoiren „Surrender“, in denen er anhand von 40 U2-Songs sein Leben erzählt. Für die vier Bandmitglieder, nun entweder 61 oder 62 Jahre alt, wurde es zu einer Gelegenheit, sich dem alten Material ganz anders zu nähen. Zeit dazu hatten sie während der Corona-Pandemie.
Die frühen U2-Songs wurden für die Bühne geschrieben, um die Aufmerksamkeit von einem Publikum zu gewinnen, das die Band noch gar nicht kannte, erklärt The Edge. „Da ist eine Art gladiatorischer Aspekt in Live-Auftritten, wenn man in dieser Situation ist“, sagt er. „Das Material musste ziemlich verwegen und manchmal schrill sein.“ Bei der Neuinterpretation hätten sie auf leisere Töne gesetzt.
Dabei veränderte sich de Sound total: Die elektrische Gitarre, mit Bonos Stimme das stilbildende Element der Band, wurde zurückgenommen. The Edge spielt überwiegend Keyboards, akustische Gitarre und Dulcimer. Bono singt entspannt, gibt nicht den Rock-Shouter. „Als wir in den Groove kamen, genossen wir, was passierte“, sagte The Edge. „Da war viel Freiheit in dem Prozess, es machte Freude und Spaß, diese Lieder zu nehmen und neu zu denken – und ich denke, das kommt rüber.“
Texte wurden umgeschrieben. „Sunday Bloody Sunday“ endet nun mit der Frage: „Where is the victory Jesus won?“. The Edge, treibende Kraft des Projekts, hofft, dass die Fans den neuen Versionen eine Chance geben. „Ich denke, da ist kein Wettbewerb zwischen den alten und neuen Versionen. Es ist mehr eine Ergänzung als eine Ersetzung.“ Die Band arbeite derzeit an einem neuen Album. „Wir haben großartige Sachen in der Pipeline.“