Zwillings-Check im Interview Tokio Hotel auf Deutschland-Tour: "Die Zahnbürste teilen wir nicht!"

Köln · Zwillinge kennen sich bekanntlich ziemlich gut. Ist das auch bei den beiden Stars von Tokio Hotel so? Das Magazin "TOTP" hat die Brüder befragt, herausgekommen sind interessante Aspekte aus ihrer Kindheit, Jugend und ihrem jetzigen Leben als Popstars. Dass sie zum Beispiel ziemliche Ordnungsfanatiker sind.

 Tom und Bill von Tokio Hotel sind selbst noch jung, aber schon Vorbilder für ihre Fans.

Tom und Bill von Tokio Hotel sind selbst noch jung, aber schon Vorbilder für ihre Fans.

Foto: ddp, ddp

Frage: Ist dein Bruder abergläubisch?
Tom: Nein. Mit einer Ausnahme: Wenn wir vier nicht eine halbe Stunde vor der Show alle im gleichen Raum sind, dann bringt das Unglück. In diesem Punkt sind wir absolut abergläubisch, da achten wir sehr darauf. Wir sind gegenseitig unsere Glücksbringer.

Bill: Tom ist nicht abergläubisch. Woran er aber schon glaubt, ist Schicksal.

Was will er unbedingt noch mal machen?
Bill: Er will ungedingt mal Bungee-Jumping machen, das wollen wir mal zusammen ausprobieren.

Tom: Bill will unbedingt mal Fallschirmspringen oder Bungee-Jumpen. Da hat er voll Bock drauf. Für mich wäre das nichts, da stellt man sein Leben auf die Probe. Aber mit 60 mache ich das vielleicht doch noch.

Was teilt er nicht mit dir?
Tom: Die Zahnbürste und solche Sachen teilen wir natürlich nicht. Wir trinken auch nie aus dem gleichen Glas, das finde ich ekelhaft.

Bill: Seine Hosen!

Tauscht ihr Klamotten?
Bill: Tom trägt ja diese weiten Sachen, die könnte ich nicht anziehen.

Tom: Bis zum 6. Lebensjahr hatten wir ja komplett die gleichen Klamotten an, da kann es schon mal vorgekommen sein, dass wir die Latzhosen vertauscht haben. Aber jetzt nicht mehr, nie.

Was ist sein Lieblingskleidungsstück?
Tom: Ein Lieblingskleidungsstück hat Bill nicht, aber wenn doch, dann ist es bestimmt eine seiner Lederjacken. Bill greift einfach jeden Tag in seinen Koffer und holt da irgendwas raus, was er dann anzieht. Er sieht jeden Tag anders aus.

Bill: Seine Caps. Tom liebt seine Caps, er hat 20.000 Stück davon.

Worüber streitet ihr?
Tom: Es gibt jeden Tag Dinge, über die wir diskutieren und streiten. Manchmal sind es Entscheidungen, die über die Band getroffen werden, wo wir dann unterschiedlicher Meinung sind. Aber meistens sind das so banale Sachen, die tagtäglich passieren. Zum Beispiel wenn der eine dem anderen Kaffee überschüttet und der dann sauer ist. Darüber streitet man.

Bill: Wir streiten oft über Kleinigkeiten, aber der Streit vergeht dann schnell und nach einem Tag ist alles wieder gut.

Was nervt dich an ihm?
Tom: Bill singt ständig, egal wann und wo. Das nervt! Bill hat immer einen Ohrwurm. Egal ob es unsere eigenen Songs sind oder irgendwas, das er gerade im Radio gehört hat, eigentlich gar nicht mag. Wahrscheinlich ist das als Sänger einfach so, aber manchmal geht mir das echt auf den Sack.

Bill: Also, ehrlich gesagt diskutieren wir beide sehr gerne, aber bei Tom geht es dann so bis ins letzte Detail. Und ich denke dann — mann, jetzt triff halt mal eine Entscheidung. Er überlegt schon gerne sehr lange.

Was nervt ihn an dir?
Tom: Meine guten Sprüche, aber das nervt alle aus der Band, weil sie mir in dieser Sache nicht gewachsen sind. Das ist wie im Matheunterricht, wenn die anderen nicht hinterherkommen. Ab und zu denke ich mir schon: 'Nein, den bringste jetzt nicht auch noch!'

Ein, zwei gute Sprüche pro Tag muss es schon geben, damit die Jungs ein Gefühl für gute Sprüche bekommen. Aber dann reicht es auch, sonst überfordere ich sie. Ich muss ihnen auch Zeit lassen, damit sie mal einen bringen könnten. Das ist so eine Art Lernprozess ...

Bill: Tom nervt, dass ich immer aus dem Bauch raus entscheide. Tom ist der Typ, der mehr nachdenkt. Er hasst das, wenn ich immer spontan entscheide.

Vor welchen Menschen hat er Respekt?
Tom: Ein richtiges Idol hat er nicht, aber Nena bewundert er schon, seit er klein ist. Green Day findet er auch richtig gut und zur Zeit ist Keane seine Lieblingsband. Diese Leute respektiert er auf musikalischer Ebene sehr.

Bill: Vor guten Musikern, vor allem Gitarristen. Und vor guten Rappern, weil er die geil findet.

Welche Frage kann er nicht mehr hören? Bill: 'Warum heißt ihr Tokio Hotel?'

Tom: 'Wie entstand euer Bandname?'' Die können wir alle nicht mehr hören, weil die uns schon hundert Mal gestellt wurde.

Wie sieht sein Hotelzimmer nach drei Stunden aus?
Bill: Sehr organisiert, also innerhalb der Unordnung. Tom legt alles ordentlich ab und da darf ihm auch keiner reinpfuschen. Es hat immer alles an Ort und Stelle. Tom war auch früher in der Schule immer sehr perfekt, er hatte sein Lineal immer griffbereit.

In seinem Zimmer ist es schon also schon sehr ordentlich, er achtet da sehr drauf. Ich bin chaotischer, aber ich muss sagen, ich bin auch nicht so der ganz unordentliche. Meine Mutter ist da sehr erleichtert. Wir waren nie so, dass wir irgendwo Chaos hinterlassen haben.

Tom: Nicht so dreckig wie Georgs, bei dem liegen immer schmutzige Wäsche und stinkende Socken auf dem Boden. Bei Bill liegen überall Klamotten rum, er ist unordentlich, aber nicht schmutzig.

Inwiefern ist das Verhältnis zu euren Eltern unterschiedlich?
Tom: Als wir noch ganz klein waren, war ich mehr das Papa-Kind und Bill mehr auf Mama fixiert. Doch seit der Trennung unserer Eltern haben wir mehr Zeit mit unserer Mutter verbracht. Mit ihr haben wir uns beide immer sehr gut verstanden.

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