Grandiose Rock-Lehrstunde Rolling Stones begeistern 22.000 Fans in Berlin

Berlin · Diese Rock-Opas bleiben wohl für immer jung: 49 Jahre nach ihrem berüchtigten Waldbühnen-Konzert haben die Rolling Stones am Dienstag wieder Berlin gerockt. Vor 22.000 Zuschauern lieferten sie ein Lehrstück in Sachen Rockkonzert ab.

The Rolling Stones rocken die Berliner Waldbühne
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Frontmann Mick Jagger fegte im Glitzersakko über die Waldbühne. Von "Jumpin' Jack Flash" über "It's Only Rock 'n' Roll (But I Like It)" bis "I can't get no satisfaction" brachten sie Superhit nach Superhit.

Es war das erste Deutschland-Konzert der legendären britischen Band seit sieben Jahren. "Wir sind zurück auf der Waldbühne - was für ein schöner Ort", brüllt der Rolling-Stones-Frontmann auf Deutsch ins Mikro. Bei ihrem ersten Waldbühnen-Auftritt 1965 hatten die Stones nur etwa 20 Minuten lang gespielt - und die Fans danach die Waldbühne auseinandergenommen. Jetzt rockten die Briten mehr als zwei Stunden lang. Jagger und Gitarrist Keith Richards, mittlerweile beide 70 und faltig, fegen über die Bühne wie eh und je.

Jagger tobt über die Waldbühne

"14 On Fire" heißt die Tournee - und die Stones setzen die Waldbühne damit sprichwörtlich in Brand. Es wird so heiß, dass Frontmann Jagger sein schwarz-silbernes Glitzersakko schon im zweiten Lied in die Ecke schmeißt. Das Seidenhemd fliegt gleich hinterher - und der drahtige 70-Jährige tobt im hautengen Shirt weiter.

Stones feiern 50 Jahre Musikgeschichte
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An Energie scheint es den Rock-Opas jedenfalls nicht zu fehlen. Unermüdlich hin und her, wie ein Tiger im Käfig, fegt Jagger über die Waldbühne, keucht in die Blues-Harp. Die Botschaft ist schnell klar: "It's Only Rock 'n' Roll - but I like it!"

20 Hits aus dem Stones-Repertoire

Im zweistündigen Programm hat gar nicht jeder Stones-Hit Platz. Dafür sind es einfach zu viele. Doch etwa 60 Stücke soll das Quartett für die Tour eingeübt haben - fast 20 spielen sie auch. Da fehlen weder "You got me rocking" und "Honky Tonk Women", noch "Jumping Jack Flash" und "You can't always get what you want".

Rolling Stones: Das ist Keith Richards
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Das ist Keith Richards

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Doch auf der Setliste stehen auch echte Raritäten: Für "You got the silver" und "Can't be seen" übernimmt Gitarrist Richards das Mikro. Letzteren Song haben selbst eingefleischte Fans nur selten live gehört - vor der aktuellen Tournee hatten die Stones ihn fast 15 Jahre nicht gespielt.

Kaum eine Band kann sich live so gut inszenieren: Der Sound ausgefeilt, die Show reduziert auf ein paar Lichteffekte. Hier zählt die Musik. Und in der leben Jagger, Richards, Ron Wood und Charlie Watts so richtig auf. Sie spielen miteinander, rennen umeinander, verstehen sich nach so vielen gemeinsamen Bühnen-Jahren blind. "I can't get no satisfaction", singt Jagger zum Abschluss - doch nach diesem Programm dürften nur die wenigsten unzufrieden gehen.

Ein zweites Mal sind die Stones am 19. Juni mit der "14-on-Fire-Tournee" in Deutschland und spielen dann in Düsseldorf.

(dpa)
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