Neues Album Sugababes sind erwachsener geworden

Düsseldorf (rpo). Ihr Song "Overload" war eine der besten Singles des Jahres 2000, damals waren die drei Mädels von den "Sugababes" gerade mal 15 Jahre alt. Nun veröffentlicht das Trio, das vor einigen Jahren einen Personalwechsel vollzogen hat, sein viertes Album und präsentiert sich reifer und erwachsener.

 Die Sugababes meldet sich zurück. Am Freitag erscheint ihr neues Album "Taller In More Ways".

Die Sugababes meldet sich zurück. Am Freitag erscheint ihr neues Album "Taller In More Ways".

Foto: ddp

Gerade Anfang 20, diverse Nummer-Eins- und Top-Ten-Hits, weltweit mehr als vier Millionen verkaufte Alben und einige Preise: Die Sugababes hatten in jungen Jahren bereits reichlich Erfolge zu verbuchen. Und bis zur vierten gemeinsamen CD schaffen es auch nicht viele Girlbands: Doch das britische Trio hat auch überstanden, dass vor einigen Jahren ein Gründungsmitglied durch Heidi ersetzt wurde und steht jetzt mit seinem neuen Werk "Taller In More Ways" (Island/Universal) in den Startlöchern.

"Es ist definitiv das beste Album, das wir bis jetzt gemacht haben", erklärt Heidi im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP strahlend - und fügt stolz hinzu: "Es fühlte sich viel einfacher an. Die Mädchen und ich kennen uns jetzt noch viel besser als beim letzten Album. Und wir sind eben auch ein bisschen erwachsener geworden."

Eine solche Aussage geht für junge Bands meist Hand in Hand mit einer intensiveren Beteiligung am Entstehungsprozess der Musik - so haben die drei "Babes" Mutya, Keisha und Heidi bei einigen Stücken mitgeschrieben, Einfluss auf die Texte genommen und viel Zeit mit den Co-Schreibern und Produzenten verbracht. "Wir konnten eine Bindung zu den Songs aufbauen. Da ist sehr viel von uns drin", sagt Heidi. "Auf diese Weise können wir sie dann auch viel besser präsentieren."

Tatsächlich hört man dem Werk an, dass sich alle Beteiligten um einen neuen Sound bemüht haben. Dazu wurden mehrere Produzenten und Schreiber engagiert, die ihre eigene Note einbrachten und für einen auffälligen Stilmix sorgen. Auf diese Weise wird die Mischung nicht langweilig, kommt aber trotz fröhlichen Pops, grooviger Dance-Sounds, aufwändig arrangierter Ballade und Einschlägen aus anderen Richtungen ein wenig unentschlossen daher. Die Stimmen Heidis, Mutyas und Keishas harmonieren allerdings weiterhin perfekt, und die jungen Sängerinnen waren offenbar mit Herzblut und Spaß an der Sache. Auf "Taller in More Ways" mag es an Ecken und Kanten mangeln, doch das Album klingt frisch, macht - beispielsweise mit der ersten Singleauskoppelung "Push the Button" - gute Laune und hat auch noch einige weitere potenzielle Hits zu bieten.

Die aus dem Album klingende positive Stimmung mag daran liegen, dass sich mit Keisha und der jüngst Mutter gewordenen Mutya zwei der Mitglieder seit ihrer Schulzeit kennen - und selbst die als letzte dazu gekommene Heidi schwärmt begeistert von der Stimmung zwischen den Bandmitgliedern. "Es ist wie eine Familie. Wir verbringen so viel Zeit zusammen - und wir haben eine echte Bindung zueinander." Eine Live-Generalprobe für das neue Album im Düsseldorfer Stahlwerk fiel leider kurz aus, da Mutya krank zuhause blieb und die Sugababes kurzerhand als Duo vor die mehreren hundert geladenen Gäste treten mussten. Nach vier Stücken - davon nur zwei von "Taller In More Ways" - beendeten sie das Gastspiel, luden aber die enttäuschten Zuhörer zum ersten Deutschlandkonzert der im Frühjahr startenden Europatour ein. Denn eigentlich, so hatte Heidi im Interview versichert, liebt die Band Konzerte: "Wir finden es großartig, live aufzutreten." Nervös würden vor einer Show allerdings nach wie vor alle drei.

Auf die Reaktionen ihrer Fans auf das Album sind die Britinnen gespannt: "Wir haben bisher ziemlich gutes Feedback bekommen", sagt Heidi. "Aber wir bemühen uns auch immer daran zu denken, dass das immer nur eine Meinung ist." So sei auch der Umgang mit negativer Presse eine Gewöhnungssache. "Wenn es dir gut geht, steckst du das auch gut weg. Wenn nicht - dann wird es schwieriger."

(ap)
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